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Díaz-Canel als neuer Präsident Kubas gewählt
Raúl Castro bleibt Chef der Kommunistischen Partei
Miguel Díaz-Canel wird neuer Staatspräsident von Kuba. Das Parlament in Havanna wählte den bisherigen Vizepräsidenten am Donnerstag zum Nachfolger von Präsident Raúl Castro, wie die Staatsmedien meldeten. Damit endet nach rund sechs Jahrzehnten die Ära Castro. Der Bruder Fidels bleibt allerdings zunächst KP-Chef.
Die Wahl fiel mit dem Jahrestag des Sieges in der Schweinebucht zusammen: Am 19. April 1961 scheiterte der Versuch von Exilkubanern, mit einem vom US-Auslandsgeheimdienst CIA unterstützten Invasionsversuch die Revolution rückgängig zu machen.
Der 57-jährige Díaz-Canel hat alle Parteiebenen durchlaufen, war Erster Parteisekretär in Villa Clara und Holguín, später Bildungsminister. Beobachter beschreiben ihn als Pragmatiker und Verfechter einer Modernisierung der staatlichen Medien und des Ausbaus des Internetzugangs auf der Insel.
»Er ist kein Emporkömmling oder Improvisierter. Seine berufliche Karriere umfasst fast 30 Jahre, begonnen an der Basis«, so präsentierte Raúl Castro Díaz-Canel, als dieser im Jahr 2013 zum Ersten Vizepräsidenten von Staats- und Ministerrat ernannt wurde. Wer auch immer letztlich vom Parlament gewählt wird, es wird erwartet, dass er die unter Castro 2008 begonnenen Reformen fortführt.
Erstmals seit der Revolution wird an der Spitze des Staates jemand stehen, der nach 1959 geboren wurde und nicht den Namen Castro trägt, aber auch weniger Macht haben wird als seine Vorgänger. AFP/nd
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