CDU-Generalsekretärin nennt AfD im Osten rechtsradikal

Annegret Kramp-Karrenbauer warnt Landesverbände vor Koalitionsspekulationen mit Rechtsaußen-Partei

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer bescheinigt der AfD in Ostdeutschland »ein rechtsradikales Profil«. In einem Interview mit der »Berliner Zeitung« vom Freitag rief sie ihre Partei auf, in den anstehenden Landtagswahlkämpfen nicht über Koalitionen mit der AfD zu spekulieren. Gleichermaßen sollten sich ihre Parteifreunde aber von der Linkspartei fernhalten, die sie ebenfalls im Sinne der umstrittenen Extremismustheorie den »Rändern« zuordnet. Es gehe für ihre Partei darum, »die Mitte zu stärken«, so Kramp-Karrenbauer.

Die Äußerungen der CDU-Generalsekretärin stehen im Zusammenhang mit einer neuen Umfrage, die in Brandenburg die AfD fast gleichauf mit der CDU und SPD sieht. Der Brandenburger CDU-Chef Ingo Senftleben hatte daher angekündigt, wenn seine Partei bei der Landtagswahl im Herbst 2019 stärkste Kraft werde, wolle er mit allen Parteien über ihre Ideen und Konzepte für das Land reden. Das sei »nicht die Auffassung des Konrad-Adenauer-Hauses und der anderen ostdeutschen Landesverbände«, betonte nun Kramp-Karrenbauer.

Auf die Frage, welche AfD-Wähler die Union zurückholen könne, sagte sie: »Die mit sehr rechtem und rechtsradikalem Gedankengut sind für die CDU nicht gewinnbar.« Die wolle sie auch nicht in den Reihen der Partei haben.

»Aber es gibt eben auch andere, die sich von der Politik vernachlässigt fühlen, etwa weil die kommunale Infrastruktur ihrer Stadt marode ist, weil in ihrer Region Ärzte fehlen und Busse, die ein Gefühl von Heimatlosigkeit und Fremde haben«, sagte Kramp-Karrenbauer. »Die müssen wir ansprechen.« AFP/nd

Lesen Sie auch: »Koalition nur im extremen Notfall« – Andreas Fritsche zu einem Bündnis aus CDU und Linkspartei

- Anzeige -

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.