Lilienthal hat seinen Spaß in München
Der Intendant der Münchner Kammerspiele, Matthias Lilienthal, lässt sich hinsichtlich seiner Zukunft weiterhin nicht in die Karten blicken. Erst einmal, sagte er der dpa, wolle er «die nächsten zwei Jahre viel Spaß mit den Kammerspielen und den Münchnern» haben«. Sein jetziges Theater mache ihm »total gute Laune«.
Ab der kommenden Spielzeit, so Lilienthal, solle das auch umgekehrt - inwiefern, sagt er nicht in dem Interview. Lilienthal war in München zunächst hofiert worden, seine mitunter mehr an politischem Diskurs als klassischem Sprechtheater orientierte Arbeit hatte aber auch für Kritik gesorgt. Jüngst hatte er bekannt gegeben, er werde sich nicht um eine Verlängerung seines Vertrages über 2020 hinaus bemühen. Zuvor hatte die dortige CSU ihre umgekehrte Abneigung geäußert.
Damit wäre der in Berlin geborene Lilienthal, der an der Spree mit dem »Hebbel am Ufer« Erfolge feierte und der in der Hauptstadt persönliche Bindungen hat, theoretisch ein Kandidat für die Volksbühne. Dort steht nach dem Abgang von Chris Dercon eine Nachfolgediskussion an, die aber nicht überstürzt geführt werden soll. Der dpa gegenüber weicht Lilienthal der Volksbühnenfrage aus - und spekuliert sogar über einen möglichen Wechsel zum Film.
Dass ihn an der Spree mehr künstlerische Wertschätzung erwarten würde, zeigt sich auch darin, dass Lilenthals Haus beim kommenden Theatertreffen als einziges Theater mit zwei Produktionen eingeladen ist: »Trommeln in der Nacht« von Christopher Rüping und »Mittelreich« von Anna-Sophie Mahler. dpa/nd
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