Putin, die vierte
Moskau. Im Beisein von Altkanzler Gerhard Schröder hat der russische Präsident Wladimir Putin den Eid für seine vierte Amtszeit abgelegt. »Das Ziel meines Lebens und meiner Arbeit ist, den Menschen und unserem Vaterland zu dienen. Für mich ist das das Wichtigste«, sagte der 65-jährige Putin am Montag bei einer kurzen Ansprache vor etwa 5000 Gästen in den prunkvollen Sälen des Kremls in Moskau. Altkanzler Schröder stand in der ersten Reihe zwischen Ministerpräsident Dmitri Medwedjew und dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kirill, wie in der TV-Übertragung zu sehen war. Schröder gehörte zu den wenigen, denen Putin nach dem Eid vor laufender Kamera die Hand schüttelte. Seit seinem Ausscheiden als Kanzler 2005 arbeitet Schröder für russische Energiekonzerne.
Unmittelbar nach der Zeremonie kündigte der Kreml einen Besuch von Kanzlerin Angela Merkel am 18. Mai in Sotschi an. Die Bundesregierung bestätigte den Termin. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes nannte als Themen für das Gespräch unter anderem die Lage in der Ukraine, in Syrien, im Nahen und Mittleren Osten sowie in Iran. Putin will zudem am 5. Juni nach Österreich reisen.
Putin schlug nach seiner Vereidigung seinen 52-jährigen Vertrauten Medwedjew für eine neuerliche Kandidatur als Regierungschef vor. Nun muss das Parlament darüber abstimmen. Eine Sondersitzung der Staatsduma ist für den heutigen Dienstag angesetzt.
Nach dem Amtseid feuerten Kanonen vor dem Kreml Salut. Putin dankte den Russen für die Unterstützung bei der Präsidentenwahl im März. Damals bekam er das historische Ergebnis von fast 77 Prozent der Stimmen zugesprochen. »Ich sehe das als großes politisches Kapital« sagte er. Die Unterstützung im Land sei auch wichtig, um die Interessen Russlands international zu vertreten. dpa/nd
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