• Politik
  • Gewaltvorwürfe gegen Eric Schneiderman

New Yorks Generalstaatsanwalt tritt zurück

Mehrere Ex-Partnerinnen erheben schwere Vorwürfe gegen den Juristen Eric Schneiderman, der diese jedoch zurückweist

  • Lesedauer: 2 Min.

New York. Der Generalstaatsanwalt des US-Bundesstaates New York und Verfechter der #MeToo-Kampagne, Eric Schneiderman, tritt wegen Gewaltvorwürfen zurück. Zwar stünden die Vorwürfe nicht mit seiner Arbeit im Zusammenhang, sie hinderten ihn jedoch daran, seine Aufgabe »in dieser kritischen Zeit« wahrzunehmen, erklärte Schneiderman am Montag (Ortszeit). Sein Amt will er demnach am Dienstagabend abgeben.

Mehrere Ex-Partnerinnen werfen dem Juristen laut dem Magazin »New Yorker« vor, Gewalt angewendet und sie bedroht zu haben. Zwei der Frauen sagten dem Magazin, Schneiderman habe sie wiederholt geschlagen, häufig im Bett nach dem Konsum von Alkohol. Wie der »New Yorker« berichtete, gaben die Frauen an, sie hätten sich medizinisch behandeln lassen müssen, nachdem Schneiderman ihnen heftig ins Gesicht und gegen das Ohr geschlagen habe. Zudem soll Schneiderman vorgetäuscht haben, die Frauen zu erwürgen.

Schneiderman kündigte seinen Rücktritt nur wenige Stunden nach Bekanntwerden der Vorwürfe an. »In den letzten Stunden wurden schwerwiegende Vorwürfe gegen mich erhoben, die ich entschieden zurückweise«, erklärte Schneiderman. Zuvor hatte er bereits erklärt, niemals jemanden angegriffen und niemals nicht-einvernehmlichen Sex gehabt zu haben.

Schneiderman hatte im Februar die Produktionsfirma Weinstein Company des einstigen Hollywood-Moguls Harvey Weinstein verklagt, weil die Firma es versäumt habe, Angestellte trotz deren Beschwerden vor sexuellen Übergriffen Weinsteins zu schützen. Er gehört den Demokraten an und gilt als Gegner von US-Präsident Donald Trump. AFP/nd

Dazu passende Podcast-Folgen:

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.