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Roland Vogt

17. 2. 1941 - 20. 5. 2018

Muss, nein darf die Bundesrepublik Sprungbrett für weltweite Militäreinsätze Dritter sein? Der überzeugte Pazifist und Umweltaktivist Roland Vogt gab seine Antwort, indem er 2015 die Kampagne »Stopp Air Base Ramstein« mitbegründete. Deren Aufruf, am 30. Juni 2018 die Tore dieses US-Luftstützpunktes zu blockieren, hat er noch als einer der Ersten unterzeichnet.

Der Politikwissenschaftler engagierte sich seit den 1970er Jahren in der westdeutschen Umwelt- und Antiatombewegung. Gemeinsam mit Petra Kelly trat er für das Zusammengehen von Ökologie- und Friedensbewegung ein, war einer der Gründungsväter der Grünen, zog mit ihnen 1983 erstmals in den Bundestag ein. Seine Themen waren Rüstungskontrolle, Truppenübungsplätze und Fluglärm. Vogt ging nach der Wende nach Brandenburg, war von 1991 bis 2006 Konversionsexperte der Landesregierung, begleitete den Truppenabzug der Russen. 1992 gründete er die Bürgerinitiative »Freie Heide«, stoppte mit ihr das bei Wittstock geplante Bundeswehr-Bombodrom. Von 2000 bis 2003 war er Grünen-Landeschef.

2006 zog er vom Rande Berlins wieder ins heimatliche Bad Dürkheim in Rheinland-Pfalz, blieb als Umwelt- und Friedensaktivist dort im »Unruhestand«. Pfingstsonntag ist Roland Vogt in seiner Heimat gestorben. tm

Robert Indiana

13. 9. 1928 - 19. 5. 2018

»Make love, not war«, dem Slogan der Hippies und der Antivietnamkriegsbewegung von 1967 ist er mit seinem programmatischen Logo »LOVE« zuvorgekommen. Die 1966 kreierten, übereinandergestapelten und teils kursiv gestellten Versalien machten den Pop-Art-Künstler Robert Indiana weltberühmt.

Geboren als Robert Clark in New Castle im US-Bundesstaat Indiana, nach dem er sich später nannte, übersiedelte er 1942 nach Indianapolis (sic), um die »Arsenal Technical School« zu besuchen und nebenbei beim »Indianapolis Star« (sic) zu arbeiten. Die von den Eltern unterstützte künstlerische Ausbildung setzte er nach dem Militärdienst an Kunstschulen in Chicago und Maine sowie mit Studien der Literatur und Philosophie in Edinburgh und London fort. In New York arbeitete er eng mit Andy Warhol zusammen. Nach 9/11 schuf er »Peace Paintings« als Protest gegen die Kriege in Afghanistan und Irak. Seine Kunst nannte er drastisch »Scheiß auf die Bombe«. Sein berühmtes »LOVE« ist inzwischen kommerzialisiert und kopiert in Baumärkten und bei Discountern als Home-Design erhältlich. ves

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