Werbung

US-Zölle nun auf EU-Stahl

Washington verlängert Ausnahmeregelung nicht

  • Lesedauer: 2 Min.

Washington. Firmen aus der EU müssen künftig Zölle auf Exporte von Stahl und Aluminium in die USA zahlen. Das gab US-Handelsminister Wilbur Ross am Donnerstag in einer Telefonkonferenz bekannt. Die bis zum 1. Juni erteilte Ausnahmeregelung läuft demnach auch für die US-Nachbarn Kanada und Mexiko aus, mit denen die USA über die Fortsetzung des Freihandelsabkommens NAFTA verhandeln. »Wir freuen uns darauf, die Verhandlungen mit Mexiko und Kanada einerseits und mit der Europäischen Kommission andererseits fortzuführen«, sagte Ross. Es gebe weitere Probleme zu lösen.

Die Europäer streiten seit Monaten mit Washington über die angekündigten Zölle von 25 Prozent auf Einfuhren von Stahlprodukten und zehn Prozent auf Aluminium. Die EU wollte sich nicht erpressen lassen und verlangte, von den Zöllen bedingungslos und unbefristet ausgenommen zu werden, bevor über mögliche Handelserleichterungen für die US-Wirtschaft gesprochen werden könne. Dazu sagte Ross: »Wir waren nicht bereit, diese Bedingung zu erfüllen.«

Die USA stellten als Alternative für die Zölle Importobergrenzen für die betroffenen Länder zur Debatte. Dies hätte nach Berechnungen des Handelsministeriums den gleichen Effekt auf die angestrebte höhere Auslastung der US-Stahlindustrie wie die neuen Zölle.

Bis zuletzt war um einen Kompromiss gerungen worden. Doch auch ein Krisengespräch zwischen EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström und Ross am Rande einer OECD-Konferenz brachte am Mittwoch keinen Durchbruch. Brüssel hatte angekündigt, auf Zollerhebungen zu reagieren und Zölle auf US-Produkte wie Motorräder, Whiskey und Jeans zu erheben. Trump brachte daraufhin Einfuhrzölle von bis zu 25 Prozent auf Autos ins Spiel. Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire kündigte eine starke Antwort der EU an. Ross warnte die Europäer dagegen vor einer Eskalation. dpa/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal