Streit um ein Krebsmedikament

BGH-Urteil

  • Lesedauer: 1 Min.

Mit diesem Urteil fallen auch in Zukunft einzelimportierte Medikamente nicht unter die deutsche Arzneimittelpreisverordnung. Die Stadt-Apotheke Freital hatte 2013 das Krebsmedikament Kadcyla, das damals noch nicht am deutschen Markt erhältlich war, über die ilapo Internationale Ludwigs-Arzneimittel GmbH & Co. KG in München importiert. Die Barmenia befand den Preis im Vergleich zum Einkaufspreis für zu hoch und klagte. Apotheke und ilapo müssten sich an die deutsche Arzneimittelpreisverordnung halten. Danach gelten für den Großhandel folgende Regeln: Er erhält einen Festzuschlag von 70 Cent und einen proportionalen Zuschlag von höchstens 3,15 Prozent vom Herstellerabgabepreis, allerdings nach oben durch 37,80 Euro begrenzt.

Das Landgericht Dresden hatte der Krankenversicherung Recht gegeben. Das Oberlandesgericht Dresden schloss sich dagegen der Argumentation der Apotheke an und kassierte das Urteil. Nun hat der BGH nicht nur im Sinne der Apotheken und Importeure von Medikamenten entschieden, sondern vor allem auch für Patienten, die an seltenen und /oder schweren Krankheiten leiden und für die importierte Arzneien oft eine überlebenswichtige Frage sind. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal