Schwesig bittet überraschend zum Theatergipfel
Mecklenburg-Vorpommerns Regierungschefin will stockende Reform voranbringen
Schwerin. Wegen der seit Jahren stockenden Umsetzung der schon 2012 angeschobenen Theaterreform in Mecklenburg-Vorpommern bittet Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) die zuständigen Minister sowie die betroffenen Stadtoberhäupter und Landräte zum Gespräch. An dem für Dienstag in Schwerin anberaumten Treffen sollen auch die Theaterintendanten und die beiden Vorsitzenden der Landtagsfraktionen von SPD und CDU teilnehmen, hieß es.
Die lange vorbereitete Reform zielte auf die Kosten dämpfende Fusion mehrerer Häuser, so dass am Ende im Osten und im Westen des Landes noch jeweils ein Theater mit verschiedenen Spielstätten existieren sollte. Doch schlossen sich bislang nur Schwerin und Parchim zusammen. Rostock verweigerte die Fusion. Und auch in Neustrelitz, Neubrandenburg, Stralsund und Greifswald führten die Verhandlungen nicht zu dem von der SPD/CDULandesregierung erwünschten Ziel, obwohl diese eine höhere Kostenbeteiligung in Aussicht stellte. Das »Staatstheater Nordost« kam nicht zum geplanten Termin 1. Januar 2018 zustande.
»Über die Zukunft der Theater in Mecklenburg-Vorpommern wird seit vielen Jahren diskutiert. Ich habe den Eindruck, dass viele konstruktiv daran mitwirken wollen, zu zukunftsfähigen Theaterstrukturen zu kommen. Es gibt aber auch viel Verunsicherung und Protest«, sagte Regierungschefin Schwesig mit Blick auf das von ihr initiierten Treffen. Das Land Mecklenburg-Vorpommern verfüge über ein gutes Theaterangebot, das es aber langfristig zu sichern gelte, sagte sie.
Seit Jahren klagen die Theater in Mecklenburg-Vorpommern über unzureichende Finanzausstattung. Kreise und Kommunen als Träger kritisieren, dass das Land seine jährliche Zuschüsse in Höhe von knapp 36 Millionen Euro seit 1996 nicht an die allgemeine Preis- und Tarifentwicklung angepasst habe. dpa/nd
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.