- Kommentare
- Drogenpolitik
Vorbild Kanada
Simon Poelchau über die Cannabis-Legalisierung in Kanada
Ausgesprochen ist kanadisches Cannabis eine wunderbare Alliteration - und bald auch legal. Denn der nördliche Nachbar der Vereinigten Staaten traut sich etwas, wozu kein anderes großes Industrieland bisher den Mut hatte: Es legalisiert die harzigen Blüten von Cannabis Sativa und Cannabis Indica und daraus hergestellte Produkte.
Für den parteiunabhängigen kanadischen Senator Tony Dean endet damit eine Geschichte von 90 Jahren unnötiger Kriminalisierung. Und recht hat er. Denn wie Kanadas Regierungschef Justin Trudeau letztlich zugab, verhindern Verbote nicht, dass Kinder und Erwachsene an das berauschende Kraut kommen. Stattdessen wird dadurch gerade für Heranwachsende erst der Reiz geschaffen, verbotene Früchte zu kosten. Und vor allem schafft die jahrzehntelange Illegalisierung des sanften Rauschmittels teure Folgekosten: Junge Menschen werden wegen ein paar Krümeln in der Tasche kriminalisiert, der Polizei fehlen Mittel und dem Staat Steuereinnahmen, gleichzeitig können kriminelle Banden durch das Verbot von Drogen satte Profite machen.
Insofern ist Kanada ein Vorbild auch für Deutschland. Denn hierzulande ist eine Legalisierung von Hasch und Gras auch zu Genusszwecken längst überfällig. Leider fehlt noch der politische Mut zum Rausch.
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.