Spur zur Taschenlampe

Neue Erkenntnisse zu mutmaßlichem NSU-Anschlag

  • Lesedauer: 2 Min.

München. Im Fall des mutmaßlich ersten Anschlags des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) gibt es Vorwürfe gegen eine Freundin von Beate Zschäpe. Der vom Anschlag betroffene Wirt einer Nürnberger Kneipe habe bereits 2013 Susann E. auf einem Bild gegenüber dem BKA identifiziert, so die »Nürnberger Nachrichten« und der Bayerische Rundfunk am Dienstag.

Zschäpe steht wegen der dem NSU angelasteten Serie von zehn Morden, 15 Raubüberfällen und zwei Bombenanschlägen vor Gericht. Der mitangeklagte Carsten S. hatte im Juni 2013 ausgesagt, die mutmaßlichen NSU-Komplizen Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos hätten ihm erzählt, in Nürnberg »eine Taschenlampe aufgestellt« zu haben. Damit wurde klar, dass die Taschenlampenexplosion in der Kneipe »Sonnenschein« am 23. Juni 1999 wohl auf das Konto des NSU ging.

Derweil sagte ein Gutachter des Bayerischen LKA im Prozess zum mutmaßlich von Zschäpe gelegten Brand im letzten Versteck des Trios in Zwickau aus. Der auf Antrag der ursprünglichen Verteidiger geladene Gutachter belastete Zschäpe. Demnach stand ein Übergreifen des Brands auf den Dachüberstand einer von einer alten gehbehinderten Frau bewohnten Wohnung »kurz bevor«. Ohne das Eingreifen der Feuerwehr wäre es in höchstens fünf Minuten so weit gewesen. Zschäpe hatte die Brandlegung gestanden. Die Verteidiger sehen diese als einfache Brandstiftung. AFP/nd

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