»Unsere Enkel fechten es besser aus!«

Hans Modrow über eine Idee, mit dem »nd« Solidarität zu üben

  • Lesedauer: 4 Min.

Die Tageszeitung »neues deutschland« existiert seit nunmehr 72 Jahren. Entstanden aus einem antifaschistischen Grundansatz, hat sie nach 1989 einen gründlichen Wandel durchgemacht, musste viele Klippen umschiffen, wobei auch immer wieder ihre Existenz infrage stand. Dass es sie bis heute gibt, verdankt die Zeitung nicht zuletzt der Solidarität ihrer Abonnentinnen und Abonnenten. Zugleich mussten und müssen sich Verlag und Redaktion immer nach der Decke strecken, können zum Beispiel nur ca. 60 Prozent des Tariflohns zahlen. Auch die Solidarität im Unternehmen selbst, die Bereitschaft und Überzeugung der beim »nd« tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, trotz vergleichsweise geringer Mittel eine linke Qualitätszeitung machen zu können und machen zu wollen, hat dem »nd« bislang seine Existenz gesichert.

Die Zukunft ist dennoch nicht rosig. Die Leserschaft des »nd« hat ein sehr hohes Durchschnittsalter, und es fehlen einfach die finanziellen Mittel, um die aus »natürlichen« Gründen entstehenden Abonnentenverluste auszugleichen oder gar in noch größerem Umfang neue Leserinnen und Leser hinzuzugewinnen. Zumal der Zeitungsmarkt sich insgesamt in einer Krise befindet und die Bedeutung von Tageszeitungen in jüngeren Altersgruppen rapide zurückgegangen ist. Aus Gesprächen mit der Verlags- und Redaktionsleitung weiß ich, dass sich angesichts einer aktuell verkauften Auflage von knapp 25 000 Exemplaren täglich der Jahresetat für die Produktion der Zeitung kontinuierlich verringert und dass das »nd« erneut um seine Existenz kämpfen muss. Dieser Kampf muss gewonnen werden, denn das »nd« ist nicht nur einfach eine Zeitung, die zur Meinungsvielfalt in diesem Land gehört, sondern auch und speziell für die politische Linke in Deutschland ein erhaltenswertes politisches Projekt.

Darum, um die Zukunftssicherung des »nd«, geht es mir. Ich bin in diesem Jahr 90 Jahre alt geworden. Seit 1949 Leser dieser Zeitung habe ich ihr Auf und Ab erlebt. Je mehr die Redaktion das »Ohr am Leser« hatte, je näher war sie mit unserem eigenen Denken und Empfinden verbunden. Die Zeitung »neues deutschland« steht für so vieles, wofür wir ältere Generationen gekämpft haben. Deshalb muss sie erhalten bleiben. Natürlich wissen wir: Unser Leben ist endlich. Aber viele Leserinnen und Leser meiner Generation möchten, dass »neues deutschland« auch ihren Enkeln erhalten bleibt. Und wie in den Jahren seit 1990 kann dies die Zeitung nur mit unserer Hilfe erreichen.

Wie könnte das zu schaffen sein? Vielleicht dadurch, dass wir Alten unser »nd« direkt oder mittelbar an unsere nachfolgenden Generationen »vererben« … Dies könnte natürlich über Nachlassverfügungen geschehen oder im Voraus bezahlte Geschenkabos oder durch Spenden von finanziellen Beträgen, die die Produktion eines Ein- oder Zweijahresabos gewährleisten würden, also Beträge in einer Größenordnung von 400 bzw. 800 Euro. Dies könnte ohne Lieferbedingungen erfolgen oder aber auch konkret mit der Verpflichtung für den Verlag verbunden werden, die Zeitung für ein oder zwei Jahre nach dem Tod an eine von uns benannte Person oder Institution als »erbende Leserin« bzw. »erbender Leser« kostenfrei weiter zu liefern. Ich habe die Verlagsleitung gebeten, meinen Vorschlag zu prüfen und dafür gegebenenfalls die technischen Voraussetzungen zu schaffen. Ein Konto für entsprechende Überweisungen gibt es jetzt schon:

IBAN: DE11 1007 0848 0525 9502 04

BIC: DEUTDEDB110

Ich gebe meiner Hoffnung Ausdruck, dass mein Vorschlag bei Ihnen, liebe ältere Mit-leser und Mitleserinnen, auf eine möglichst große Resonanz stößt.

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