Handydaten helfen selten bei Identitätsklärung
Nürnberg. Die Auswertung der Handydaten von Flüchtlingen hilft in den meisten Fällen nicht bei der Ermittlung von Identität und Herkunft der Zuwanderer. Dies ergab eine erweiterte Pilotphase für das Auslesen der Datenträger von September 2017 bis Ende Mai, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervorgeht. Während dieser Zeit wurden knapp 15 000 Datenträger von Migranten ausgelesen. Von allen Auswertungen stützten etwa ein Drittel die Aussagen der Asylbewerber zu ihrer Herkunft. In nur zwei Prozent der Fälle ergaben die Auswertungen widersprüchliche Angaben, die im Anschluss geklärt werden mussten. Fast zwei Drittel der Auswertungen jedoch »ließen hinsichtlich Identität und Herkunft keinen relevanten Informationsgehalt erkennen«, heißt es in der Antwort. LINKE-Politikerin Ulla Jelpke erklärte, die Ergebnisse würden ein verbreitetes Vorurteil widerlegen: »Ein Missbrauch oder falsche Angaben von Asylsuchenden in einer relevanten Größenordnung lassen sich damit gerade nicht belegen.« dpa/nd
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