Laos beklagt viele Tote

Hunderte Menschen nach Dammbruch noch vermisst

  • Lesedauer: 1 Min.

Vientiane. Wassermassen aus einem geborstenen Staudamm haben in Laos Tausende Häuser weggeschwemmt. Mindestens 26 Menschen kamen ums Leben, wie örtliche Medien meldeten. Hunderte Menschen wurden am Mittwoch noch vermisst.

Der Xepian-Xe Nam Noy-Staudamm in der Provinz Attapqeu war am Montagabend eingestürzt, fünf Milliarden Kubikmeter Wasser aus dem Staubecken überschwemmten sechs Dörfer. Das ist etwa soviel Wasser, wie der Chiemsee und der Starnberger See zusammen fassen. Über die Ursache des Dammbruchs gibt es noch keine gesicherten Angaben. In einer ersten Reaktion nannte eine der an dem Projekt beteiligten Firmen starken Regen als Grund für Risse im Damm.

Mehr als 6600 Menschen verloren ihr Zuhause, schrieb die Agentur Lao News Agency. Tausende Menschen sitzen noch in den überfluteten Gebieten fest. Andere suchten Zuflucht in Schulen und Regierungsgebäuden. Die Pegelstände steigen wegen starker Monsun-Regenfälle noch immer.

Der Unglücksdamm ist noch im Bau. Nach Angaben einer der beteiligten Firmen, der thailändischen Ratchburi Holding, ist das Projekt zu 90 Prozent fertiggestellt. Das Kraftwerk sollte über 1800 Gigawatt Strom pro Jahr produzieren. Der Xepian-Xe Nam Noy-Damm ist nur eines in einer Reihe von Dammprojekten in Laos. Es gibt 46 Staudämme und 54 weitere Projekte. Strom macht etwa zwei Drittel der Exporte aus. dpa/nd

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