Facebook löscht hunderte falsche Accounts

Internetkonzern identifiziert und entfernt 650 Seiten, Gruppen und Konten / Desinformationskampagnen aus Russland und Iran vermutet

  • Lesedauer: 2 Min.

San Francisco. Facebook hat nach eigenen Angaben mehrere Desinformationskampagnen gestoppt. Mehr als 650 Seiten, Gruppen und Konten seien als »Netzwerke zur Irreführung von Menschen« identifiziert und entfernt worden, erklärte Konzernchef Mark Zuckerberg. Die Maßnahme war demnach Teil des Kampfes gegen sogenannte Fake News vor den Kongresswahlen in den USA und Wahlen andernorts. Die US-Strafverfolgungsbehörden seien eingeschaltet worden. Die Inhalte von einigen der betroffenen Seiten konnten demnach nach Iran zurückverfolgt werden. Die Inhalte anderer Seiten wurden den Angaben zufolge Gruppen zugewiesen, die zuvor mit russischen Geheimdienstaktivitäten in Verbindung gebracht worden seien.

Am Vortag hatte bereits Microsoft die Kontrolle über sechs täuschend echt aussehende Webdomains übernommen, auf die Computernutzer gelockt werden könnten, um ihre Geräte mit Schadsoftware zu infizieren. Auf ähnliche Weise war vermutlich dieselbe Hackergruppe im US-amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf 2016 in Computersysteme der demokratischen Partei eingedrungen und hatte in großem Stil Daten entwendet. Nach Ansicht von Microsoft seien Cyberattacken auf den US-Senat und konservative Denkfabriken mit Blick auf die nächste große Wahlrunde in den USA im November vorbereitet worden.

Facebook hatte zuletzt Ende Juli einen Versuch gemeldet, mit einem Netzwerk gefälschter Profile die öffentliche Meinung in den USA zu manipulieren. Das Unternehmen war scharf dafür kritisiert worden, dass auf der Plattform vor allem im US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 gefälschte Accounts in großem Stil Falschinformationen verbreiten konnten. Deswegen verschärfte das Online-Netzwerk im vergangenen Jahr massiv die Sicherheitsvorkehrungen. Agenturen/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal