Prostituierte entführt? Angeklagte schweigen
Wegen der Entführung von Prostituierten aus Berlin stehen zwei Frauen und drei Männer vor dem Landgericht. Unter einem Vorwand sollen sie fünf Personen vom Straßenstrich in der Hauptstadt in ein Auto gelockt haben. Die Prostituierten seien nach Bielefeld und in einem Fall nach Frankreich gebracht worden, um sie dort auszubeuten. Ein sechstes Opfer sei von Münster nach Bielefeld gebracht worden. Die Angeklagten haben rund sechs Monate nach ihrer Verhaftung zu Prozessbeginn am Freitag zunächst geschwiegen. Als mutmaßliche Initiatoren gelten zwei 22- und 26-Jährige, die damals als Paar in Bielefeld gelebt haben sollen. Im November 2017 seien die aus Bulgarien stammenden Angeklagten erstmals nach Berlin gefahren, »um dort eine Frau vom Straßenstrich gegen ihren Willen nach Bielefeld zu verbringen«, heißt es in der Anklage. Mehrere der Angeklagten sollen im Januar 2018 erneut Prostituierte aus Berlin entführt haben. Die Anklage lautet unter anderem auf Menschenraub, Zwangsprostitution und Zuhälterei. Die Anwälte einer der Angeklagten kündigten an, ihr Mandant werde sich voraussichtlich zu einem späteren Zeitpunkt äußern. Der Prozess wird am 27. August fortgesetzt. dpa/nd
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.