Rechtsstreit um Sonnenschutz
Urteil
Ein Nürnberger Vermieter muss nach einem Gerichtsurteil eine Markise wieder anbringen, die er zuvor wegen Sanierung der Fassade entfernt hatte. Dies entschied das Amtsgericht Nürnberg (Az. 29 C 4898/15).
Der Vermieter und Eigentümer der Wohnung hatte gegenüber dem Bewohner argumentiert, der vorige Mieter habe den Sonnenschutz angebracht und nicht er. Der Vermieter sah sich daher nicht in der Pflicht, wieder eine Markise über dem Balkon zu installieren. Zudem sei diese Maßnahme unverhältnismäßig teuer.
Die Richter sahen dies anders: Ihrer Ansicht nach war die Markise Bestandteil des Mietvertrags geworden, weil sie bei der Besichtigung der Wohnung vorhanden war. Darauf würden schließlich die vertraglichen Vereinbarungen beruhen.
Ein Vermieter müsse die neuen Mieter ausdrücklich darauf hinweisen, dass bestimmte Gegenstände des Vormieters nicht vom Mietvertrag umfasst sind - bevor der neue Bewohner den Vertrag unterschreibt. Ansonsten könnten die Mieter annehmen, dass alle Gegenstände in der Wohnung mitvermietet werden. Auch eine Unverhältnismäßigkeit der Kosten sah das Amtsgericht Nürnberg nicht. Das Urteil ist rechtskräftig. dpa/nd
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.