Es geht um eine kleine Gruppe

Andreas Fritsche über die mögliche Ausweisung krimineller Ausländer

Es ist keine dankbare Aufgabe. Er könnte in rechten Kreisen dafür gelobt werden. Aber davon darf sich der Oberbürgermeister von Frankfurt (Oder) nicht leiten lassen. Er muss das Richtige tun. René Wilke (LINKE) lässt die Ausweisung von 15 bis 20 Syrern prüfen, die mit ihren Gewalttaten die öffentliche Sicherheit gefährden. Ist dies das Richtige?

Im Mai gewann Wilke überraschend deutlich die Oberbürgermeisterwahl. Er wurde als Held gefeiert, weil er mit einem seriösen Wahlkampf die AfD klar auf Distanz hielt. Von ihm sollte man lernen, wie das geht. Jetzt ist Wilke plötzlich mittendrin in der Diskussion über die Frage, was mit kriminellen Flüchtlingen zu geschehen habe. An diesem Dienstag will Sahra Wagenknecht ihre Sammlungsbewegung »Aufstehen« vorstellen. Vielleicht interessiert sich danach in der Partei keiner mehr für Wilkes Vorgehen - oder gerade dann!

Dabei geht es in Frankfurt (Oder) nicht ums große Ganze, sondern um einen konkreten Fall und eine ganz kleine Gruppe, die sich im Unterschied zur großen Mehrheit der Syrer nicht anständig benimmt. Wilke taugt nicht dafür, von einer Seite vereinnahmt zu werden. Er taugt als Oberbürgermeister, wenn er seriös bleibt und klare Kante gegen Rechts zeigt. Im Moment jedenfalls tut er das.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal