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Opfer von Schusswechsel wird obduziert

  • Lesedauer: 2 Min.

Nach den tödlichen Schüssen auf ein Mitglied einer Großfamilie, die einst aus dem Libanon kam, stand am Montag die Obduktion des Leichnams an. Ergebnisse der rechtsmedizinischen Untersuchung lagen bis zum Mittag aber noch nicht vor, wie der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, am Montag sagte.

Der polizeibekannte Nidal R. war am Sonntag auf der Oderstraße in Neukölln niedergeschossen worden, wo er mit seiner Familie unterwegs war. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft dementierte den Namen des Opfers nicht. Vier Menschen kamen auf Nidal R. zu, dann fielen aus der Gruppe acht Schüsse auf den 36-Jährigen, wie Steltner erklärte. Zu den möglichen Hintergründen der Tat äußerte er sich nicht. Es gebe dazu aber Ermittlungsansätze. Eine Mordkommission ermittelt.

Am Tatort nahe dem Tempelhofer Feld war Nidal R. am frühen Sonntagabend zunächst von Rettungssanitätern wiederbelebt worden, erlag jedoch im Krankenhaus in Steglitz später seinen schweren Verletzungen.

Zwischenzeitlich hätten die Ermittler einen Mann unter Verdacht gehabt. Dieser Verdacht habe sich aber nicht erhärtet, sagte Steltner. Die Polizei hatte irrtümlicherweise nach der Tat über Twitter eine Festnahme eines Verdächtigen vermeldet, diese Angaben wurden aber wenig später wieder korrigiert.

Auch im Innenausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses wollten sich Polizei und Innenbehörden am Montag nicht zu den aktuellen Auseinandersetzungen äußern. Das 36-jährige Opfer der Schüsse ist in Polizeikreisen kein Unbekannter. Nidal R. galt als sogenannter Intensivtäter, der seit seiner frühen Jugend im Konflikt mit dem Gesetz stand und aufgrund von Verurteilungen mehrjährige Haftstrafen verbüßen musste.

Vor dem Krankenhaus, in das der angeschossene Mann am Sonntagabend gebracht worden war, versammelte sich danach eine aufgebrachte Menge. Die Polizei bewachte mit einem Großaufgebot das Gebäude. dpa/nd

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