Herzfehler war Todesursache in Köthen
Ermittler widersprechen anderen Versionen
Halle. Die Ermittler in Sachsen-Anhalt sind Spekulationen entgegengetreten, der in Köthen nach einer Auseinandersetzung mit zwei Afghanen gestorbene 22-Jährige könnte doch durch Schläge und Tritte der Asylbewerber gestorben sein. »Die Todesursache ist auch entgegen manchen Behauptungen ein Herzinfarkt«, sagte der leitende Oberstaatsanwalt Horst Nopens am Mittwoch in Halle. Der Direktor des bei der Obduktion des Leichnams federführenden Instituts für Rechtsmedizin der Universitätsklinik Halle, Rüdiger Lessig, sagte, der Tote sei »schwer krank« gewesen. Bei dem Mann hätte es wegen seiner Vorerkrankung des Herzens »jederzeit« zu einem tödlichen Herzinfarkt kommen können.
Oberstaatsanwalt Nopens ging auch auf eine Audiodatei ein, in der eine Zeugin die Todesumstände so schildert, dass der Getötete bei der Auseinandersetzung massive Tritte gegen Kopf und Bauch erlitten habe. Nopens sagte, die Frau sei ermittelt und mittlerweile auch vernommen worden. Dadurch habe sich ihre Schilderung »massiv relativiert«. Aus ermittlungstaktischen Gründen ging Nopens nicht näher auf die Aussage ein. Es hätten sich aber keine Anhaltspunkte ergeben, dass der Mann durch Tritte zu Tode gekommen sei. Nach unverändertem Stand der Ermittler hatte der später gestorbene Mann schlichtend in einen Streit zwischen Deutschen und Afghanen eingegriffen, war dann aber durch einen Schlag ins Gesicht zu Boden gegangen. AFP/nd
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