Herzfehler war Todesursache in Köthen

Ermittler widersprechen anderen Versionen

  • Lesedauer: 2 Min.

Halle. Die Ermittler in Sachsen-Anhalt sind Spekulationen entgegengetreten, der in Köthen nach einer Auseinandersetzung mit zwei Afghanen gestorbene 22-Jährige könnte doch durch Schläge und Tritte der Asylbewerber gestorben sein. »Die Todesursache ist auch entgegen manchen Behauptungen ein Herzinfarkt«, sagte der leitende Oberstaatsanwalt Horst Nopens am Mittwoch in Halle. Der Direktor des bei der Obduktion des Leichnams federführenden Instituts für Rechtsmedizin der Universitätsklinik Halle, Rüdiger Lessig, sagte, der Tote sei »schwer krank« gewesen. Bei dem Mann hätte es wegen seiner Vorerkrankung des Herzens »jederzeit« zu einem tödlichen Herzinfarkt kommen können.

Oberstaatsanwalt Nopens ging auch auf eine Audiodatei ein, in der eine Zeugin die Todesumstände so schildert, dass der Getötete bei der Auseinandersetzung massive Tritte gegen Kopf und Bauch erlitten habe. Nopens sagte, die Frau sei ermittelt und mittlerweile auch vernommen worden. Dadurch habe sich ihre Schilderung »massiv relativiert«. Aus ermittlungstaktischen Gründen ging Nopens nicht näher auf die Aussage ein. Es hätten sich aber keine Anhaltspunkte ergeben, dass der Mann durch Tritte zu Tode gekommen sei. Nach unverändertem Stand der Ermittler hatte der später gestorbene Mann schlichtend in einen Streit zwischen Deutschen und Afghanen eingegriffen, war dann aber durch einen Schlag ins Gesicht zu Boden gegangen. AFP/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal