Werbung

Kosten der Renaturierung im Tagebau nicht gedeckt

  • Lesedauer: 2 Min.

Cottbus. Die Lausitzer Energie AG (LEAG) sei voraussichtlich wirtschaftlich außerstande, die nötigen Milliardenrückstellungen für die Renaturierung ihrer Braunkohletagebaue in der Lausitz aufzubringen. Mit dieser Meldung wartete die Umweltorganisation Greenpeace am Mittwoch auf. Zu dem genannten Schluss komme die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Cordes + Partner in einer Stellungnahme im Auftrag von Greenpeace. Setze die Bundesregierung ihre völkerrechtlich bindenden Zusagen zum Pariser Klimaschutzabkommen um und lege ein dazu passendes Enddatum für die Kohleverstromung fest, wären die Rückstellungen »tendenziell unterdotiert«, schreiben die Wirtschaftsprüfer der Umweltorganisation zufolge. Es erschiene dann »fraglich, ob ausreichend Liquidität für die Renaturierung noch generiert werden könnte«. Beim Verkauf der deutschen Braunkohlesparte des schwedischen Staatskonzern Vattenfall an ein Konsortium um die tschechische Finanzholding EPH haben sich Verkäufer und Käufer Haftungsausschluss gesichert, heißt es. Im Falle einer Insolvenz der EPH-Tochter LEAG müssten die Länder Brandenburg und Sachsen für die Renaturierung zahlen.

»EPH wettet in der Lausitz auf den Bankrott der deutschen Klimaschutzpolitik«, sagte Greenpeace-Energieexperte Karsten Smid. »Das Risiko für diese Wette hat der Finanzinvestor geschickt auf andere verteilt: Entweder zahlen die Opfer des Klimawandels oder die deutschen Steuerzahler.« Aus der Stellungnahme der Wirtschaftsprüfer ergebe sich, dass die von Vattenfall für die Rekultivierung der Tagebaue zugesagte Barmittel nicht vollständig an die LEAG gezahlt wurden. Von den versprochenen 1,7 Milliarden Euro sei lediglich eine Milliarde geflossen.

Die Landtagsabgeordnete Heide Schinowsky (Grüne) verlangt Aufklärung durch den designierten Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (für SPD). nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal