Bergleute auf Philippinen verschüttet

Taifun »Mangkhut« richtet Verwüstungen an

  • Lesedauer: 2 Min.

Manila. Unter Schlamm und Schutt suchen Rettungsteams im Norden der Philippinen nach Dutzenden Opfern von Taifun »Mangkhut«. Einsatzkräfte in der Stadt Itogon gruben am Montag mit Schaufeln, Hacken und teils auch mit bloßen Händen in dem Schlamm, der mit Steinen, umgestürzten Bäumen und Schutt vermischt ist. Hier begrub eine Schlammlawine, ausgelöst durch heftige Regenfälle, eine Unterkunft von Bergbauarbeitern.

40 bis 50 Menschen hielten sich laut Bürgermeister Victorio Palangdan in dem Gebäude auf: »Wir glauben zu 99 Prozent, dass die eingesperrten Leute tot sind«, sagte er. »Wir machen weiter, bis wir alle Körper gefunden haben.«

Wegen des steilen Hangs seien die Bergungsarbeiten sehr schwierig, sagte der freiwillige Helfer Walter Coting. Außerdem gebe es zu wenig Ausrüstung. »Wir brauchen Bagger, um den Bereich von Erde und Schutt zu befreien«, erklärt er. »Außerdem brauchen wir Flutlicht, denn wenn es dunkel wird, können wir nicht weiterarbeiten.« Einem Bericht zufolge schickte die Küstenwache Spürhunde nach Itogon, das in der Provinz Benguet rund 200 Kilometer nördlich von Manila liegt.

Nach Regierungsangaben sind auf den Philippinen mindestens 58 Menschen durch den Taifun gestorben, der die Philippinen am Samstag heimgesucht hat. Weitere 49 wurden vermisst.

Der Bürgermeister macht unregulierten Bergbau für die Erdrutsche verantwortlich. Es handele sich um eine verlassene Bergbauregion, die jedoch von einigen Bergleuten weiter genutzt werde. Er habe Arbeiter und Bewohner vor dem Wirbelsturm aufgefordert, den Ort zu verlassen, sagte Palangdan. Polizei habe zur Unterstützung bereit gestanden. »Aber sie haben die Polizisten ausgelacht und auf die Häuser gezeigt.«

Die Zahl der Opfer durch »Mangkhut« an der Südküste Chinas stieg unterdessen auf vier. Wie die chinesische Katastrophenschutzbehörde am Montag mitteilte, hinterließ der Sturm in der Provinz Guangdong die schlimmsten Schäden. Drei Menschen wurden von umstürzenden Bäumen erschlagen. Ein Mensch starb, weil ein Gebäude einstürzte.

»Mangkhut« hatte in China und in Hongkong am Sonntag vielerorts große Verwüstungen angerichtet. Große Teile der Südküste sowie die Millionenmetropole Hongkong kamen beinahe vollständig zum Stillstand. Hunderte Flüge wurden gestrichen, der Nahverkehr eingeschränkt und mehr als 2,4 Millionen Menschen in Sicherheit gebracht, wie chinesische Staatsmedien berichteten. Fernsehsender zeigten Bilder von überfluteten Straßen und starken Regenfällen. Starker Wind riss Bäume um, zerstörte Fensterscheiben und brachte Baugerüste zum Einsturz. dpa/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal