Pop will U-Bahnen mit Graffiti rollen lassen

Opposition kritisiert Maßnahme als »unzumutbar«

  • Lesedauer: 1 Min.

In Berlin ist eine Debatte über Graffiti an U-Bahnen entbrannt. Die Wirtschaftssenatorin und Aufsichtsratschefin der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) Ramona Pop (Grüne) will darüber diskutieren, besprühte Wagen länger fahren zu lassen, bevor sie gereinigt werden. »Man kann sich fragen: Sollen wir die besprüht fahren lassen? Dann hätten wir auf jeden Fall mehr auf der Schiene«, sagte sie dem rbb. Zur Zeit sind Bahnen in der Hauptstadt immer wieder überfüllt, weil die BVG zu wenige Wagen hat. Der CDU-Verkehrspolitiker Oliver Friederici findet die Idee unzumutbar: »Berliner und Gäste unserer Stadt zahlen nicht dafür, in verschmierten Wagen befördert zu werden.« Ähnlich sieht das sein Kollege Henner Schmidt von der FDP-Fraktion. »U-Bahnen mit Graffiti einfach weiterfahren zu lassen, wie Senatorin Pop es vorschlägt, ist eine Kapitulation vor dem Vandalismus.« Er forderte, dass die BVG mehr Geld bekommt, um Graffiti schneller zu beseitigen.

Innerhalb der Verkehrsbetriebe gingen die Meinungen auseinander, wie eine Sprecherin sagte. Teile der Belegschaft wollten keine Graffiti auf den Bahnen sehen. Andere fänden es wichtiger, dass zusätzliche Wagen zur Verfügung stünden. Die BVG lässt bisher Graffiti auf Zügen zu, solange diese keine sicherheitsrelevanten Teile wie Lichter oder Scheiben bedecken. dpa/nd

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