Jugend-Demokratiefonds zieht positive Bilanz
Rund 70 000 Jugendliche wurden mit den vom Senat geförderten Beteiligungsprojekten bereits erreicht
Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) hat am Dienstag eine erste positive Bilanz der Arbeit des Jugend-Demokratiefonds gezogen. »Gerade in Zeiten, in denen populistische Parolen ein großes Echo finden, kommt es darauf an, dass schon junge Menschen den Wert von demokratischen Prozessen erkennen«, sagte Scheeres bei einer Pressekonferenz in der Gelben Villa in Kreuzberg. In dem Jugendbildungszentrum am Viktoriapark werden viele der demokratiefördernden Projekte umgesetzt.
Rund 70 000 Berliner Kinder und Jugendliche hätten seit Bestehen des Programms von den Fördergeldern profitiert, wie Scheeres mitteilte. »Das ist doch wirklich schon eine beeindruckende Zahl. So soll es weiter gehen«, sagte die Bildungspolitikerin.
Die Gesamtfördersumme belief sich in den ersten fünf Jahren auf 2,8 Millionen Euro. Im Doppelhaushalt 2018/19 stehen insgesamt rund 1,4 Millionen Euro für den Jugend-Demokratiefonds zur Verfügung. Je Projekt zahlt der Senat 1000 Euro aus dem Fördertopf. Der Rest der Mittel kommt entweder vom jeweiligen Bezirk oder, wenn es sich um landesweite Vorhaben handelt, aus anderen Förderprogrammen. Zu den bisher geförderten Projekten und Initiativen gehören das Berliner Jugendforum, die bezirklichen Jugendjurys sowie die U18-Wahlen. Auch verschiedene Nachbarschafts- und Kulturprojekte mit Beteiligung von Kindern und Jugendlichen wurden finanziell unterstützt. So etwa die Initiative »Check den Wedding«
Bei diesem Stadtteilprojekt befragen Erwachsene junge Menschen in ihrem Bezirk, wie sie ihren Alltag im Kiez erleben und welche Verbesserungsvorschläge sie für ihr Wohnumfeld haben. In der neuen Broschüre »Jugend bestimmt mit! 5 Jahre Jugend-Demokratiefonds« werden alle geförderten Initiativen vorgestellt.
»Mit dem Jugend-Demokratiefonds hat Berlin eine niedrigschwellige Möglichkeit geschaffen, Initiativen von und für junge Menschen zu fördern«, sagte Roland Geiger von der Jugend- und Familienstiftung des Landes Berlin (jfsb). Das Besondere an dem Fonds sei, dass sowohl landesweite als auch bezirksbezogene Vorhaben gleichermaßen gefördert werden könnten. »Demokratieförderung und Beteiligung sind zentrale inhaltliche Anliegen der Jugendarbeit«, sagte Geiger. Die jfsb nimmt für den Jugend-Demokratiefonds die Aufgabe der Geschäftsstelle und der fachlichen Begleitung wahr.
Der Fonds war als eine Initiative von Bildungssenatorin Scheeres an den Start gegangen. Stärker als bei früheren Programmen soll es darum gehen, dass Kinder und Jugendliche mit möglichst geringer pädagogischer Unterstützung Projekte initiieren und umsetzen können. Auch bestehende Jugendinitiativen und Vereine können gefördert werden. Entscheidend ist dabei stets der demokratiefördernde Aspekt.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.