Afghanen wählen trotz der Gewalt
Anschläge und Chaos überschatten Abstimmung zum Parlament
Kabul. Insgesamt 8,9 Millionen registrierte Wähler waren am Wochenende in Afghanistan dazu aufgerufen, das Parlament neu zu wählen. Nach offiziellen Angaben gingen am Samstag rund drei Millionen Menschen zur Wahl. Die Abstimmung, die seit 2015 immer wieder verschoben wurde, galt auch als Test für die Präsidentschaftswahl, die im kommenden April stattfinden soll. Das afghanische Innenministerium teilte am Sonntag mit, bei 193 Angriffen seien am Samstag 17 Menschen getötet und 54 weitere verletzt worden. Die AFP-Korrespondenten kamen dagegen auf 65 Tote und 225 Verletzte.
Viele Wähler konnten zudem ihre Stimme nicht abgeben, weil Wahllokale verspätet oder gar nicht öffneten. 250 Wahllokale öffneten daher am Sonntag erneut. Ergebnisse sollen erst im November verkündet werden.
Die radikalislamischen Taliban hatten zum Boykott der Abstimmung aufgerufen und mit Angriffen gedroht. In mehreren Provinzen gab es Bombenexplosionen und Raketenangriffe. AFP/nd
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