Bau1haus. Die Moderne in der Welt

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Die markanten Bauten in Berlin, Chemnitz, Zwickau, Ruhla, Bremen und Dessau selbst mögen bekannt sein, weniger bekannt dürfte die Bauhaus-Architektur als Exportschlager sein: In ganz unterschiedlichen geografischen Kontexten entfalten die futuristischen Formen ihre Wirkung. In Miami, Paris, London, Havanna, Guadeloupe, Beirut, Phnom Penh, selbst in Kabul, wenn auch nur noch als Ruine, begegnen sie uns. Mögen sie inmitten von Betonwüsten oft nur stereotyp und etwas langweilig erscheinen, gewinnen sie im Kontrast mit Vegetation und städtischem Umfeld. Gerade in der Verbindung von Wohn- und Arbeitsflächen in einem Ensemble entwickeln sich ein ganz eigener Charme und ein eigenes Gesicht. Die Stadt als sozialer Raum, funktional in den Anforderungen an modernen Verkehr und Arbeit, gleichwohl menschengerecht, war der Anspruch der Bauhaus-Architektur, der in Deutschland nur zu Teilen verwirklicht werden konnte, da das Bauhaus 1933 zum Aufgeben gezwungen wurde und seine Mitarbeiter ins Exil gingen. Lateinamerika, aber auch das erst 1909 gegründete Tel Aviv haben erheblich davon profitiert. Die Formensprache der Dessauer beeinflusst bis heute die Stadtgestaltung.

Jean Molitor, der in Leipzig studierte und heute in Berlin lebt, hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein Fotoarchiv der weltweit anzufindenden Bauhaus-Architektur zu erstellen. Ein anspruchsvolles Unterfangen, denn oft fehlen Bauunterlagen, sind Gebäude verändert, überbaut oder zerstört worden. Die bislang entstandenen Bilder faszinieren durch ihre kühle Eleganz und Formenstrenge. msp

Jean Molitor: Bau1haus, Hatje Cantz Verlag, 160 S., geb., 40 €; Bau1haus. Kalender 2019, 42 x 30 cm, 24,95 €.

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