Fahrgastverband sieht U-Bahn in schwerer Krise
Zugausfälle und Verspätungen - Berlins U-Bahn bleibt aus Sicht des Fahrgastverbands IGEB weit hinter ihrer früheren Leistungsfähigkeit zurück. Dienstag sei es extrem gewesen: »Auf fast allen Linien gab es massive Ausfälle und Verspätungen, die an die große S-Bahn-Krise von 2009 erinnerten«, teilte der Verband am Mittwoch mit. Es fehle an Fahrern und Werkstattpersonal. Der IGEB regte an, Studenten als Fahrer zu engagieren und Instandhaltungsaufträge an Fremdfirmen zu vergeben. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) verwiesen auf Pünktlichkeits- und Zuverlässigkeitswerte von über 97 Prozent am Dienstag. Tatsächlich seien aber auf den Linien U6, U7 und U8 jeweils mehrere Züge wegen technischer Probleme ausgefallen, so Sprecherin Petra Reetz. Im vergangenen Jahr zählte das Unternehmen 563 Millionen Kundenfahrten, gut elf Prozent mehr als fünf Jahre zuvor. Von nächstem Jahr an erwartet die BVG 80 neue Wagen. »Wir suchen Leute«, sagte Reetz zum Thema Personal. »Wir haben rechnerisch genug für den Betrieb, aber es fehlt eine Reserve, etwa für eine Grippewelle.« Mit Studenten sei das Problem nicht zu lösen, weil sie ein halbes Jahr ihr Studium für die Ausbildung unterbrechen müssten. Werkstattaufträge würden schon jetzt extern vergeben. dpa/nd
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.