Spaniens Konservative wünschen Regierungschef den Tod

Oppositionspartei Partido Popular blamiert sich makaberem Scherz

Die konservative spanische Partido Popular (PP) hat anlässlich des katholischen Feiertages »Die Heiligen drei Könige« auf ihrem offiziellen Twitteraccount ein Video veröffentlicht. In dem Clip wünscht sich ein Junge von den heiligen drei Königen indirekt den Tod von Pedro Sanchez. Unangenehm dabei: Sanchez ist Mitglied der sozialdemokratischen Partei und Ministerpräsident Spaniens. Was folgte war ein Shitstorm auf sozialen Medien wie Twitter und eine kleinlaute Kehrtwende der PP. Bereits am Samstag zogen die Konservativen das Video zurück und entschuldigten sich.

Der Komiker Ignaciode la Puerta hatte das Video mit und für die Partido Popular veröffentlicht. Der deutschen Presseagentur zufolge sprach die PP von einem »Fehler« und erklärte, sie habe niemandem schaden wollen. Auch wenn die Partei den Clip zurückgezogen hat: Auf dem Instagram Account von la Puerta ist er weiterhin zu sehen. Auch auf Twitter zirkuliert das Video weiterhin. Die sozialdemokratische PSOE verurteilte die Veröffentlichung des Clips.

In dem Video fragt ein Junge seinen Vater, gespielt von la Puerta, ob er ihm seinen Brief an die Weisen aus dem Morgenland vorlesen dürfe. Der Junge liest: »Liebe Weise, meine Lieblingssängerin war Amy Winehouse und ihr habt sie mir genommen. Mein Lieblingsschauspieler war Robin Williams und ihr habt ihn mitgenommen. Mein Lieblingshumorist war Chiquitode la Calzada und ihr habt sie auch mitgenommen. Ich schreibe euch nur diesen Brief, um euch zu sagen, das mein Lieblingspräsident....Pedro Sanchez ist.« Dann entschuldigt sich der Junge für seine Fehler im Text, aber nicht dafür, dass er sich mit dem Geschriebenen den Tod von Sanchez wünscht.

»Jene, die den Mund voller christlicher Botschaften haben, verunglimpfen diese, nutzen sie, um Hass zu verbreiten und ihren politischen Gegnern den Tod zu wünschen«, kritisierte der Parteisekretär und Podemos-Politiker Pablo Echenique via Twitter.

Auch von Alberto Garzón von der Vereinigten Linken kommt scharfe Kritik. Die Konservativen wüssten nicht nur nicht, wie man verliert, sie verhielten sich auch undemokratisch.

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