Kurswechsel noch ohne Erfolg

Ulrike Henning über ungelöste Personalprobleme in der Pflege

  • Ulrike Henning
  • Lesedauer: 1 Min.

Es ist nicht allein Gesundheitsminister Jens Spahn, der mit vielen Millionen Euro von Versichertengeldern den schwerfälligen Dampfer »Pflege« auf neuen Kurs bringen will. Auch die Beschäftigten selbst haben im Kampf für bessere Arbeitsbedingungen schon deutliche Ansagen gemacht. Vor allem aus Krankenhäusern kommen immer häufiger Notsignale. Abteilungen werden bisher nur in Einzelfällen zeitweise verkleinert oder ganz geschlossen. Aber gerade das wäre im Interesse der Patientensicherheit: Lieber weniger Kranke aufnehmen, als mehr von ihnen schlecht versorgen oder gar blutig entlassen. Endlich mitziehen müssten die Bundesländer mit Entscheidungen zu Krankenhausinvestitionen. Die Finanznot der Kliniken ging lange auf Kosten der Pflege. Etliche Beschäftigte konnten dem Druck nicht standhalten und gaben ihren Beruf auf. Angesichts eines leergefegten Arbeitsmarktes wird das Heulen und Zähneklappern der Personalabteilungen lauter. Letzten Endes weiß man dort, dass die Schließung lukrativer Abteilungen drohen könnte. Vermutlich müssen bald auch Bundesländer in den sauren Apfel beißen und sich von zu kleinen Häusern verabschieden.

In gleicher Dringlichkeit sind Meldungen über gefährliche Zustände in Pflegeheimen oder bei ambulanten Diensten noch nicht zu vernehmen. Die Gefahr besteht jedoch, dass sich die beiden Bereiche, die Alten- und die Krankenpflege, gegenseitig kannibalisieren - und das sicher nicht zum Vorteil der Bedürftigen.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal