Grüne fordern internationale Konvention gegen Vermüllung der Meere

Lemke: Brauchen ein Exportverbot für Plastik in Länder mit schlechteren Entsorgungssystemen

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Angesichts des vielen Plastikmülls im Meer fordern die Grünen ein Exportverbot für Plastik in Länder mit schlechteren Entsorgungssystemen und eine internationale Konvention. Ein Antrag der Bundestagsfraktion dazu soll an diesem Freitag im Parlament beraten werden. »In einem atemberaubenden Tempo wird der Ozean zum Endlager für unseren Plastikmüll«, warnte die Grünen-Abgeordneten Steffi Lemke. »Somit droht dem größten Lebensraum unserer Welt unwiderruflich die Zerstörung«, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur.

Jedes Jahr landen tonnenweise Flaschen, Tüten und anderer Müll im Meer. Der meiste Plastikabfall kommt aus Flüssen aus Südostasien. Dort haben viele Länder keine Entsorgungs- oder Recyclingsysteme wie in Europa. Der Bund müsse diese Länder darin unterstützen, sie aufzubauen, heißt es im Antrag der Grünen-Fraktion. Eine internationale Konvention »mit klaren Strafmechanismen bei Zuwiderhandlung durch Vertragsstaaten, Industrie und Schifffahrt« soll die Vermüllung stoppen.

Die Grünen fordern die Regierung zudem dazu auf, anderen EU-Ländern zu folgen und Mikroplastik in Kosmetika und Körperpflegeprodukten zu verbieten. Winzige Plastikpartikel im Meer schaden Fischen und anderen Meerestieren. Die Grünen schreiben im Antrag: »Letztendlich drohen diese Plastikpartikel dann auch auf die Teller von uns Menschen zu gelangen und bilden eine bisher noch weitestgehend unerforschte Gefahr für die menschliche Gesundheit.« dpa/nd

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