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Eine Stadt wehrt sich
Marie Frank freut sich über den Widerstand der Mieter*innen
Lange schien es so, als seien die Verdrängungsprozesse nicht mehr aufzuhalten. In Städten wie München, Frankfurt am Main oder Stuttgart ist es mittlerweile Alltag, dass sich Normalverdiener*innen Wohnungen in den Innenstädten nicht mehr leisten können.
Auch in Berlin blieb diese Entwicklung lange ohne großen öffentlichen Aufschrei. Doch es scheint so, als hätten sich die Spekulant*innen diesmal verspekuliert: Zunehmend wehren sich die Menschen in der Hauptstadt gegen Mietspekulation und Verdrängung.
Der Protest ist dabei so vielfältig, wie es die Menschen selbst sind, die Aktionsformen reichen von der Bewegung besetzen über die Initiative »Deutsche Wohnen und Co enteignen« bis hin zu widerständigen Nachbarschaftsinitiativen.
Der Druck von unten scheint zu wirken: Immer mehr Wohnungen werden rekommunalisiert, Bauprojekte wie der Hostel-Komplex an der Skalitzer Straße in Kreuzberg nach Protesten abgeblasen, und auch die großen Vermieter scheinen zu merken, dass sich der Wind in der Stadt gedreht hat. Doch der Kampf ist noch lange nicht gewonnen. Es gibt noch viel zu tun, damit Wohnen endlich zum Menschenrecht für alle wird.
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