unten links

  • Lesedauer: 1 Min.

Früher hat man sich von Freunden verabschiedet, bevor es in den Urlaub ging. Das ist heute nicht mehr nötig und wäre sogar irritierend. Denn man kann ja von der abgelegensten Berghütte weiterliken, -posten und -kommunizieren. Wirklich weg ist man heutzutage, wenn man sich - meist zu selbsttherapeutischen Zwecken - eine Social-Media-Pause verordnet. Also Kloster, Ashram, Fasten und Retreat auf einmal und verschärft. Das sich dabei zwangsläufig im Kopf des Social-Media-Asketen entwickelnde übermächtige Gefühl der Leere bewirkt, dass er meint, alle Welt müsse das Großereignis - also seine Social-Media-Absenz - zur Kenntnis nehmen. Im Wahn des kalten Social-Media-Entzugs macht sich der Pausierende sogar schreckliche Sorgen um das Wohlergehen seiner digitalen Freunde, weil er glaubt, die könnten wiederum in Anbetracht seiner Absenz verzweifeln. Und dann liest man auf Facebook: »Falls ihr euch wundert, ich mache gerade eine FB-Pause.« rst

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -