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Frauen machen alles besser
Lotte Laloire über scheinbar neue Maßnahmen in der katholischen Kirche
Die Welt könnte sich freuen, wenn eine marode Männerinstitution wie die katholische Kirche sich endlich für die Förderung von Frauen einsetzen will. Und Priester Bode meint es sicher gut, ein paar mehr (natürlich keine 50 Prozent, wo kämen wir denn da hin!) Damen in die Führungsebene der Kirchenverwaltung zu hieven. Doch das ist nichts Neues. Schließlich geht es in Ordinariaten darum, die Entscheidungen von Männern umzusetzen. Das haben in der Kirche schon immer Frauen erledigt. Die Guten sind Dienerinnen. Etwa Maria. Wie ihr Beiname »Mutter Jesu« schon sagt, hatte diese Frau genau eine Funktion, ihre Verehrung hat einen Grund, die Figur keine andere Existenzberechtigung.
Letztlich ist der Vorstoß Bodes trotzdem zu begrüßen, vor allem für Jungs und Männer, die in der Kirche am häufigsten Opfer werden. Denn das Risiko, sexuell missbraucht oder vergewaltigt zu werden, ist niedriger, wo Frauen sind. Die Tatsache, dass 2017 Vergewaltiger zu 75 Prozent männlich waren, sollte das selbst dem letzten Macho veranschaulichen.
Bei aller Freude über eine frauenfreundlichere Kirche sollte die Frage nicht vergessen werden, ob Institutionen wie die Religion, die Glauben und Gehorsam über die Vernunft stellen, nicht besser ganz abgeschafft werden sollten.
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