Lederer sieht bei Metropolen Chancen gegen Rechtsruck

Berlins Kultursenator will flüchtlingsfreundliche Städte vernetzen

  • Lesedauer: 2 Min.
Berlins Kultur- und Europasenator Klaus Lederer im nd-Interview
Berlins Kultur- und Europasenator Klaus Lederer im nd-Interview

Berlin. Der Berliner Kultur- und Europasenator Klaus Lederer (LINKE) sieht europäische Metropolen als geeignetes Gegengewicht, um einer stärker werdenden Rechten zu begegnen und sozialere Politik zu betreiben. So würden viele Städte etwas gegen die »brutale Abschottungspolitik« unternehmen, »die das Mittelmeer zum Massengrab« für Geflüchtete mache. Alleine werden die Metropolen allerdings den Rechtsruck nicht aufhalten, sagte Lederer im Interview mit nd.DieWoche. Es gelte zudem, in den ländlichen Räumen für progressive Politik zu kämpfen.

Der Vizesenatschef kündigte außerdem an, dass Berlin im Juni eine große Seebrücke-Konferenz der flüchtlingsfreundlichen Städte ausrichten werde. »Das wäre ein deutliches Zeichen gegen den Rechtsruck und gegen die Abschottungspolitik, gegen die auf Ebene der europäischen Mitgliedsstaaten kaum noch jemand seine Stimme erhebt«, erklärte der Linksparteipolitiker. Die Veranstaltung selbst steht unter der Schirmherrschaft des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller (SPD).

Im Interview warb Lederer auch für eine starke Linke im künftigen Europäischen Parlament. Starke proeuropäische, demokratische linke Kräfte solle es dort geben. »Wir können die EU ändern, sie sozialer und demokratischer machen«,

Ohne eine starke soziale Dimension und mehr Demokratie sei die EU ein zum Scheitern verurteiltes Projekt, so Lederer. Die Linke in Europa kritisierte der Politiker dafür, »generell noch sehr in nationalstaatlichem Denken gefangen« zu sein. »Will ich Wählerinnen und Wähler überzeugen, dann muss ich über eine längere Zeit auch Flagge gezeigt haben und zwar die blaue mit den gelben Sternen.« nd

Das komplette Interview lesen Sie in der Wochendausgabe nd.DieWoche.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal