- Politik
- Tagebau Hambach
Hausbesetzer lassen sich von Feuerwehr vom Dach helfen
In der Nähe des Tagebaus Hambach haben Rettungskräfte bei Dunkelheit Aktivisten geholfen
Merzenich. Die Feuerwehr hat sechs Hausbesetzern im verlassenen Umsiedlungsdorf Morschenich am Tagebau Hambach von einem Dach geholfen. Laut Polizeianganen hatten die Besetzer in der Nacht auf Mittwoch um Hilfe gebeten, weil ihnen bei Dunkelheit und Kälte das Verlassen des Daches zu gefährlich erschien. Nun werde geprüft, ob sie für den Rettungseinsatz bezahlen müssen. Die Polizei erstellte Strafanzeigen wegen Hausfriedensbruchs.
Im Gegensatz dazu wollten an Mittwochmorgen zwei andere Besetzer trotz Aufforderung nicht freiwillig vom Dach eines anderen Hauses in der gleichen Straße in Morschenich kommen. Die Polizei holte den Mann und die Frau vom Dach herunter, ebenso eine Frau aus einer Hängematte in einem Baum. Laut Polizei Aachen hatten sich die beiden vom Dach geholten Aktivisten noch dort die Fingerkuppen verklebt, um die Identitätsfeststellung zu erschweren. Die Drei wurden in Gewahrsam genommen. Gegen sie wird wegen Hausfriedensbruchs ermittelt. Das zweite Haus hatte die Polizei erst am Dienstag mit größerem Aufwand geräumt.
Die besetzten Häuser gehören dem Energiekonzern RWE, der das Dorf für den Tagebau Hambach in Anspruch nehmen möchte. In Umsiedlungsdörfern am Hambacher Forst kommt es immer wieder zu Besetzungen von verlassenen Häusern. Aus Protest gegen drohende Rodungen ist der Wald am Tagebau Hambach seit Jahren von Aktivisten besetzt. dpa/nd
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Linken, unabhängigen Journalismus stärken!
Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.
Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.