Wohnen zwischen Kunst und 1001 Nacht

Ein Gewinner reist mit Begleitung ins geschichtsträchtige Hotel »Castell« nach Zuoz im Engadin

  • Heidi Diehl
  • Lesedauer: 4 Min.

Stefan Zweig erholte sich hier ebenso wie Arthur Schnitzler und viele andere Künstler und Promis aller Art. Jetzt könnten Sie, liebe Leserinnen und Leser, sich in diese illustre Gästeschar des historischen Hotels »Castell« in Zuoz einreihen. Zumindest eine oder einer von Ihnen - sofern Sie zu den Gewinnern des 17. nd-Lesergeschichten-Wettbewerbs gehören. In diesem Fall könnten Sie schon bald die Koffer packen, um für drei Tage in die Schweiz ins schöne Engadin zu reisen. Hier checken Sie im Hotel »Castell« ein, haben Gelegenheit, den orientalischen Hamam zu genießen, und werden auf Einladung der Direktion des Hauses auch noch ein Abendessen im Hotelrestaurant serviert bekommen. Außerdem können Sie, sofern Sie im Sommer ihre Reise antreten, die Bergbahnen kostenfrei nutzen.

Das »Castell« gehört zu den großen Hotellegenden der Schweiz. Erbaut wurde es 1912/13 von Hermann Gilli, einem Hotelier und Weinhändler aus Zuoz, als Höhenklinik. Auf einer Höhe von über 1700 Meter gelegen, war den Gästen reinste Bergluft garantiert. Viele Prominente zog es gleich nach der Eröffnung in das mit allen Annehmlichkeiten der Zeit eingerichtete Kurhaus, doch schon bald kam die erste große Krise. Der Erste Weltkrieg brach aus, die Nachfrage nach Kururlaub sank rapide. Erst 1923 stieg sie wieder an, das Hotel »Castell« entwickelte sich schnell zu einem der führenden Hotels im Engadin und musste sich hinter Luxushäusern wie dem »Kulm« im nahen St. Moritz oder dem »Waldhaus« in Sils nicht verstecken. Vor allem Künstler entdeckten das Hotel für sich. Hier feierte man die sogenannten Golden Twenties mit rauschenden Festen, und täglich spielte auf dem hoteleigenen Eisfeld ein Orchester. Gillis Sohn erweiterte das Hotel und ließ Ende der 20er Jahre das erste elektrisch beheizte Freibad im Kanton Graubünden bauen und zahlreiche Wanderwege rund ums »Castell« anlegen. Weitere Pläne scheiterten, als 1929 die Weltwirtschaftskrise auch die Schweiz einholte. Doch es kam noch schlimmer: Als 1939 der Zweite Weltkrieg begann, musste die Familie das Hotel schließen und war gezwungen, es zu verkaufen.

So geht’s

Der Textumfang darf 60 Maschinenzeilen à 100 Zeichen (mit Leerzeichen) - also 6000 Zeichen - nicht überschreiten. Längere Geschichten haben keine Chance, in die Wertung zu kommen.

Über illustrierende Fotos zu Ihrem Text freuen wir uns. Wenn Sie diese nicht in digitaler Form besitzen, schicken Sie die Bilder als Reproduktion, da es sich sicher häufig um unwiederbringliche Zeitdokumente handelt!

Einsendeschluss: 6. Mai

Ihre Geschichten schicken Sie bitte per Post an: »neues deutschland«, Franz-Mehring- Platz 1, 10243 Berlin, per Fax an (030) 29 78 16 00, oder senden Sie eine E-Mail an: unterwegs@nd-online.de

Stichwort: »Wanderungen durch die Zeit«

Mehrfach wechselte das Anwesen in den nächsten Jahrzehnten seinen Besitzer, so richtig gut bekam ihm das nicht, da bei Renovierungen und Sanierungen ziemlich unsensibel mit der historischen Baustruktur umgegangen wurde. Das änderte sich erst, als die Castell Zuoz AG mit dem Kunstliebhaber und -sammler Ruedi Bechtler das Hotel erwarb. Er begann es als Treffpunkt für Kulturinteressierte aufzubauen, bereicherte es durch seine persönliche Kunstsammlung. Im Jahr 2004 wurde das »Castell« umfangreich saniert und erhielt sein heutiges Gesicht. Behutsam wurden der alte Charme wieder hervorgeholt und gleichzeitig neue Facetten hinzugefügt. Im Laufe der Jahre hat Bechtler, ein profunder Kenner und begeisterter Sammler zeitgenössischer Kunst, das Hotel zu einem einzigartigen Ort gemacht, der Kunstinteressierte wie Familien mit Kindern gleichermaßen anzieht. Jeden Donnerstag übrigens gibt es im Haus eine Kunstführung für die Gäste. Auch Kinofreunde kommen hier auf ihre Kosten, denn das Hotel hat ein eigenes Programmkino, wo man Neues ebenso wie Klassiker sehen kann.

Als erstes Hotel in den Alpen setzt das »Castell« mit seinem Hamam auf orientalische Badekultur. Ein Besuch dort ist ein Fest für die Sinne sowie Erholung und Entspannung für Körper und Geist. Hier kann man sich unter Anleitung von geschultem Personal dem orientalischen Baderitual hingeben, dessen Krönung eine klassische Hamam-Massage ist.

So schön das Hotel auch ist und so abwechslungsreich das Angebot, schauen Sie sich unbedingt auch Zuoz an. Das Ortsbild gilt als das schönste im Oberengadin und betört mit der Atmosphäre eines intakten und authentischen romanischen Dorfes. Kein Wunder, ist es doch von nationaler Bedeutung: Zahlreiche stolze Patrizierhäuser präsentieren ihre typischen Erker und Sgraffitoverzierungen. Geheimnisvolle Gässchen mit zahlreichen Galerien laden ein zu Entdeckungstouren in die bewegte Vergangenheit des Ortes.

Das alles könnte Ihr Preis sein, liebe Leserinnen und Leser. Machen wir einen Deal: Ihre Geschichte mit ein bisschen Glück gegen eine Reise nach Zuoz!

Infos: www.hotelcastell.ch

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