KLASSENTREFFEN

Fünf Meistertitel, eine Europapokal-Endspielteilnahme - knapp drei Jahrzehnte nach dem Ende der DDR begegnen sich fünf Oberligisten von einst in der 3. Liga

  • Lesedauer: 3 Min.

Zwickau sichert Klassenerhalt

Der FSV Zwickau hat drei Spieltage vor dem Saisonende den Klassenverbleib in der 3. Fußballliga perfekt gemacht. Die Mannschaft von Trainer Joe Enochs gewann am Samstag gegen den TSV 1860 München mit 5:2 und kann bei 49 Punkten rechnerisch nicht mehr absteigen. Ronny König in der 2. Minute sowie Toni Wachsmuth (33., Foulelfmeter), Davy Frick (49., 58.) und Lion Lauberbach (77.) trafen für stark aufspielende Zwickauer. Für München erzielten Daniel Wein (10.) und Sascha Mölders (55.) die Tore. In der 90. Minute sah 1860-Kapitän Felix Weber nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote-Karte. »Ich bin sehr stolz über den Klassenerhalt. Die Jungs dürfen nun zwei Tage feiern, dann geben wir wieder Gas, denn wir sind Sportsmänner und wollen auch die letzten Spiele professionell bestreiten«, sagte Trainer Enochs.

Skandal in Jena

Im Tabellenkeller muss Carl Zeiss Jena nach einer 3:4-Niederlage gegen die Würzburger Kickers weiter zittern. Jenas Coach Lukas Kwasniok resümierte: »Wir stehen heute als Verlierer da, sind aber glücklich, weiter in der Verlosung dabei zu sein. Jetzt gilt es, in Meppen wieder zu punkten.« Nach dem Spiel wurde Schiedsrichter Markus Wollenweber von einem aufgebrachten Jenaer Fan mit einem Stuhl attackiert und leicht verletzt. Der Mann wurde nach der Partie ausfindig gemacht. Gegen ihn und weitere Fans sei Anzeige erstattet worden, teilte die Polizei mit.

Halle verliert zu Hause

Der Hallesche FC hat kaum noch Aufstiegschancen. Der Tabellenvierte, der zuvor in fünf Spielen ungeschlagen geblieben war, verlor am Samstag sein Heimspiel gegen Preußen Münster mit 1:2 (0:2). Der Rückstand zum Tabellenzweiten Karlsruher SC beträgt acht Punkte. Der Relegationsplatz ist für die Schützlinge von Trainer Torsten Ziegner auch in weite Ferne gerückt, da Wiesbaden vier Punkte Vorsprung vor Halle hat. Münster war von Beginn an dominant. In der 13. Minute ließ der überragende Martin Kobylanski mit einem platzierten Flachschuss aus 13 Metern HFC-Keeper Kai Eisele nicht die Spur einer Chance. Den zweiten Treffer für Preußen erzielte René Klingenburg in der 32. Minute per Kopf. Die Hallenser erhöhten erst nach dem Seitenwechsel den Druck. Nach einer Ecke gelang Sebastian Mai in der 64. Minute per Kopf der Anschlusstreffer. Mathias Fetsch hatte in der 83. Minute den Ausgleich auf dem Kopf, scheiterte aber an Münsters Torhüter Maximilian Schulze-Niehues.

Rostock besiegt den Tabellenführer

Hansa Rostock hat den schon feststehenden Aufsteiger VfL Osnabrück am Freitagabend auswärts mit 2:1 besiegt. Benjamin Girth (20.) hatte die Niedersachsen in Führung gebracht, Cebio Soukou (26.) und Merveille Biankadi (44.) drehten noch vor der Pause die Partie zugunsten der Hanseaten. Rostock festigte durch den Sieg seinen fünften Tabellenplatz.

Cottbus siegt in Uerdingen

Energie Cottbus hat bei Aufsteiger KFC Uerdingen drei Punkte im Abstiegskampf gesammelt. Die Lausitzer feierten einen 2:1-Sieg gegen die kriselnden Krefelder. Mit 41 Punkten liegen die Cottbuser nun auf Rang 15 zwei Punkte vor einem Abstiegsplatz. Patrick Pflücke (22.) brachte den KFC in Führung, der 36 Jahre alte Dimitar Rangelow (27./63.) traf dann aber doppelt für die Mannschaft von Trainer Claus-Dieter Wollitz.

Chemnitz sportlich aufgestiegen

Der Chemnitzer FC holte sich den entscheidenden Punkt für die Rückkehr in die 3. Liga mit einem 1:1 gegen Meuselwitz in der Regionalliga Nordost. Indes gibt es noch einige Fragezeichen bei der Lizenzvergabe. Durch den Skandal der öffentlichen Trauerfeier für einen Nazi-Hool im Stadion während eines Punktspiels folgten nicht nur 12 000 Euro Strafe, sondern auch die Sperrung der Südtribüne für das Spiel am vergangenen Sonnabend. Außerdem sprangen zwei große Sponsoren ab, was den Finanzen des insolventen Vereins weiter schadete. Das Etatloch für die laufende Saison soll noch eine halbe Million Euro betragen. Über die Lizenzauflagen des DFB schweigt die Vereinsführung noch. dpa/nd

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