Kündigungen wegen Eigenbedarfs nehmen zu

  • Lesedauer: 1 Min.

Mieter in Berlin sehen sich immer häufiger Eigenbedarfskündigungen ausgesetzt. Seit einigen Jahren nehme das zu, sagte Wibke Werner, stellvertretende Geschäftsführerin des Berliner Mietervereins. Hintergrund sei, dass immer mehr Wohnungen in Eigentum umgewandelt werden. In den zehn Jahren bis 2017 gab es knapp 96 000 solcher Umwandlungen, wie aus dem aktuellen Wohnungsmarktbericht der Investitionsbank Berlin hervorgeht. Vor allem in jüngeren Jahren verstärkte sich demnach der Trend. Dass es mehr Eigenbedarfskündigungen gibt, hat auch rechtliche Gründe. »Der Schutz der Mieter ist gering«, kritisiert die Juristin. In den vergangenen Jahren hätten Gerichte die Möglichkeiten für Vermieter stetig erweitert, Eigenbedarf geltend zu machen. Selbst zugunsten von Nichten und Neffen können sie Mieter vor die Tür setzen. Der Mieterverein fordert deshalb, dass nur Partner oder Kinder des Eigentümers von der Kündigung profitieren dürften. Ab 60 Lebensjahren oder nach 20 Jahren in der Wohnung soll zudem kein Mieter wegen Eigenbedarfs gekündigt werden können. dpa/nd

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.