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Je später der Spätkapitalismus, desto größer das Sehnen nach Trost. Früher suchte man ihn in der Religion, heute ist Zerstreuung das Mittel der Wahl, um den Zumutungen des Alltags zu begegnen. Zerstreuung versprechen Internet oder Fernsehen, Netflix oder Amazon, Feiern am Wochenende oder zweimal im Jahr - wenn es gut läuft - Urlaub. Doch nicht einmal das Tröstende hat Bestand. So wurde im angeblichen Wonnemonat Mai den Zerstreuungssuchenden ein schwerer Schlag nach dem anderen versetzt. Grumpy Cat ist tot. Madonna kann gar nicht singen. Game of Thrones ist zu Ende. Cem Özdemir will zur Fusion. Europa ist doch nur ein alberner Pulli. Und niemals mehr wird man sich im tristen Büro beim Klang des Inselnamens Ibiza ungestört in seinen Kopf zurückziehen und an einen imaginären, die Seele beruhigenden Urlaubsstrand begeben können. Stattdessen: Heinz-Christian Straches Schweißshirt und Regierungsgegner, die zu den Vengaboys tanzen. Wie trostlos. net

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