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Unnötiges Kasperle-Theater
Martin Kröger über den Auftritt von Senator Dirk Behrendt
Zu spät kommt jeder mal. Dass Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) am Donnerstag zunächst unentschuldigt im Plenum fehlte, bot der Opposition eine Angriffsfläche, die unnötig war. Dass man wegen der Bauarbeiten auf dem Berliner Ring und der A 24 Richtung Norden mehr Fahrzeit einplanen muss, ist bekannt. Das ganze Theater um den verspäteten Auftritt des Senators hätte also vermieden werden können.
Es war allerdings mehr als bezeichnend, dass nicht einmal die Grünen-Fraktion beim Geschäftsordnungsantrag der CDU für Behrendt stimmen wollte, sondern sich enthielt. Wie schon bei den Gefängnisausbrüchen scheint der Justizsenator die mediale Wirkung solcher Auftritte völlig zu unterschätzen - als Verspätungssenator zu gelten, der unentschuldigt dem Parlamentsbetrieb fern bleibt, so etwas bleibt schnell am politischen Image kleben.
Immerhin hatte der Justizsenator ein Einsehen, und er entschuldigte sich auf Nachfrage bei den Abgeordneten. Die Geschichte wird dennoch hängen bleiben. Dabei hatte die politische Woche eigentlich gut für Behrendt angefangen. Schließlich konnte er mit der Verabschiedung des Antidiskriminierungsgesetzes im Senat ein wirklich wichtiges politisches Projekt durchbringen - dass solche Erfolge vom Kasperletheater um das unentschuldigte Fehlen überschattet werden, ist Behrendts eigene Schuld.
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