Fliegen nur noch mit Kontingent!

Robert D. Meyer findet, dass das Grünen-Verkehrskonzept nicht ausreicht

  • Robert D. Meyer
  • Lesedauer: 1 Min.

CO2-Abgabe, Einführung einer Kerosinsteuer bei gleichzeitiger Milliardenförderung des Bahnverkehrs: Was die Grünen in ihr Verkehrskonzept schreiben, geht in die richtige Richtung, ist aber einerseits angesichts der Herausforderungen klimapolitisch nicht radikal genug und andererseits verkümmert der soziale Aspekt wieder zu einer Randfrage. Da geht noch deutlich mehr.

1. Die Zahl der Inlandsflüge wird kaum dadurch sinken, weil die Ticketpreise steigen. Wer von Berlin nach Bonn oder von München nach Hamburg jettet, tut dies oft beruflich. Unternehmen tun ein paar Euro Mehrkosten pro Flug nicht weh, das Klima aber leidet weiter. Deshalb: Innerdeutsche Flüge verbieten, das ICE-Netz ausbauen. Bahnfahren muss günstiger werden!

2. Die Feststellung ist richtig: Es darf nicht mehr so viel geflogen werden. Wer aber insbesondere bei Fernreisen allein auf das Prinzip der höheren Kosten setzt, macht Mobilität zu einer elitären Angelegenheit, zumal Vielflieger das eigentliche Problem sind und nicht etwa prekarisierte Migranten, die alle Jahre Angehörige besuchen. Statt hohe Steuern auf Tickets sollte jeder Mensch ein festes Kontingent an Flügen oder Flugmeilen bekommen. Dann entscheidet nicht der Geldbeutel und in der Luft wären alle gleich.

3. Wir brauchen politische Lösungen, aber wer heute noch Wochenendtrips nach Malle für ein Grundrecht hält, hat die Klimakrise nicht verstanden.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal