Werbung

Wie wäre es mit Oman?

Philip Malzahn über eine Seeschutzmission in der Straße von Hormus

  • Philip Malzahn
  • Lesedauer: 1 Min.

Eine europäische Seeschutzmission in der Straße von Hormus unter britischer Führung ist keine gute Idee; dass eine EU-Mission politisch unabhängig von den USA agiert, ist eine Illusion. Die Besetzung eines britischen Tankers durch Iran vergangene Woche war nicht zuletzt eine Reaktion auf die kläglichen Bemühungen der EU, das Atomabkommen zu retten. Dazu brauchte Iran etwas Handfestes, um eine Freilassung des von Großbritannien vor Gibraltar festgehaltenen Tankers »Grace 1« voranzutreiben. Irans Präsident Hassan Rohani schlug am Mittwoch vor, beide Tanker gegeneinander auszutauschen.

Selbstverständlich ist es ein untragbarer Zustand, wenn in einer der wichtigsten Welthandelsstraßen Öltanker sabotiert und gekapert werden. Doch wer wirklich an einer neutralen Schutzmission interessiert ist, müsste jene Staaten damit beauftragen, die wahrhaftig dem Konflikt neutral gegenüberstehen. Ein Vorschlag wäre das Sultanat Oman.

Das Land, das ohnehin in der Region liegt, unterhält ausgezeichnete Beziehungen zu allen Konfliktparteien. Oman war sogar das erste Land am Golf, dass einen israelischen Ministerpräsidenten empfangen hatte - Yitzak Rabin, 1994. Vergangenes Jahr besuchte es sogar Benjamin Netanjahu, kurz zuvor war Hassan Ruhani da gewesen. Letzterer bestätigte, das Oman schon während Obamas Präsidentschaft die Annäherung beider Länder maßgeblich maßgeblich vorangetrieben hat.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal