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Hartnäckiges Gerücht
Markus Drescher über Kinderarmut und den Mythos Chancengleichheit
Sie halten sich hartnäckig - die Gerüchte, in Deutschland gebe es so etwas wie Chancengleichheit. Dass jedem Kind die Zukunft offenstehe. Dass diese nicht vom Geldbeutel der Eltern abhänge. Dass diesem Staat arme Kinder nicht egal seien. Statistiken und Studien etwa zur gesellschaftlichen Spaltung, zur Kinderarmut, zum Zusammenhang von Elterneinkommen und dem eingeschlagenen Bildungsweg widerlegen diese Propaganda ein ums andere Mal. Seit Jahren. Und seit Jahren verschlimmert sich die Situation eher, wird nur kleinteilig an verschiedensten Stellen herumgedoktert, fehlen Mut und Willen zu einem umfassenden Konzept, das sich ausschließlich am Ziel orientiert, Kindern und Jugendlichen einen möglichst guten Start ins Leben zu ermöglichen. Und zwar allen.
Das fängt an bei einer finanziellen Ausstattung von Kindern aus einkommensschwachen Familien, die sich an mehr orientiert als dem zum Überleben notwendigen. Bei der Herstellung tatsächlicher Chancengleichheit müssen deshalb Maßnahmen vom besten für die Kinder zu erreichenden Ziel her gedacht und auch berechnet werden. Denn das ist es, was Leute, die es sich leisten können, ihren Sprösslingen nicht selten unter Einsatz erheblicher Geldmittel ermöglichen. Ein Wettbewerbsvorteil, der die gesellschaftliche Spaltung nachhaltig zementiert.
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