Homophobe Attacken häufen sich
Die Vandalismus-Serie gegen Gedenkstätten für die homosexuelle Bewegung setzt sich fort. Nach Angaben des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg (LSVD) wurden die beiden Gedenktafeln am Magnus-Hirschfeld-Ufer in Berlin-Mitte, mit denen an die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung erinnert wird, erneut beschädigt. Demnach wurden von einem unbekannten Täter oder unbekannten Tätern die Augen von Anita Augspurg, Karl Heinrich Ulrichs und Magnus Hirschfeld ausgekratzt und ausgebrannt. Zudem wurden die Münder von Anita Augspurg und Magnus Hirschfeld entstellt. Ähnliche Beschädigungen gab es bereits in den Jahren 2017 und 2018. Der Geschäftsführer des LSVD, Jörg Steinert, stellte bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt.
Der Vorfall reiht sich ein in eine ganze Reihe weiterer homophober Attacken, die in den vergangenen Tagen in Berlin zu verzeichnen waren. Allein dreimal wurde das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen in Tiergarten beschädigt. In der Nacht von Sonntag auf Montag wurde das Denkmal mit Farbe beschmiert, am Montag dann die Sichtscheibe zerkratzt. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt in diesen Fällen.
Der LSVD setzt sich wegen der Attacken für eine Videoüberwachung von Erinnerungs- und Gedenkorten ein.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.