Grüne wollen Steigenlassen von Luftballons verbieten

Sprecher: »Es geht nur um das Steigenlassen.« / Verbot der Ballons steht nicht zur Debatte

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die Grünen in Niedersachsen sprechen sich für ein Verbot aus, Luftballons in den Himmel steigen zu lassen. Das bestätigte ein Sprecher der Grünen auf nd-Nachfrage. »Es geht nur um das Steigenlassen«, erklärte er gegenüber dieser Zeitung. Ein Verbot der Ballons fordere man nicht. Medien hatten berichtet, die Ökopartei im Norden wolle genau das erreichen. Der Sprecher bezog sich auf einen Beschluss der Stadt Gütersloh in Nordrhein-Westfalen, die auf das Steigenlassen von Luftballons bei öffentlichen Veranstaltungen verzichtet.

»Luftballons landen in den allermeisten Fällen in der Natur. Vögel und andere Tiere fressen die weichen Ballonreste und verhungern dann mit vollem Magen«, sagte Grünen-Landeschefin Anne Kura der »Neuen Osnabrücker Zeitung«. Auch Ballons aus Naturlatex seien deswegen keine Alternative. »Auf der einen Seite steht das kurze schöne Bild von bunten Ballons in der Luft, auf der anderen das von verendeten Vögeln. Initiativen wie die aus Gütersloh helfen auch, das Bewusstsein für ungewollte Folgen unseres Handelns zu schärfen«, erklärte die Grünen-Politikerin.

Auch der Parteisprecher wies im Gespräch mit »nd« auf die Gefahren der Ballons hin. Wenn man sie in die Luft steigen lasse, könne man den »Müll auch gleich auf einen Acker schmeißen«.

Das Umweltministerium in Hannover lehnt die Forderung unterdessen hingegen ab. »In den Himmel steigende Luftballons haben die Menschen schon immer mit Träumen und Hoffnungen verbunden. Warum sollten wir ihnen diese Gefühle nehmen?«, fragte ein Sprecher von Umweltminister Olaf Lies (SPD): »Ein Ballonverbot rettet die Welt ganz bestimmt nicht.« nd/epd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal