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Zeichen des Niedergangs
Sebastian Bähr über die Krise der Frankfurter Automesse
Die »Fridays for Future«-Bewegung (FFF) hat ihren Auftritt auf der internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurt am Main abgesagt. Stattdessen luden die Schüler Bernhard Mattes, den ursprünglich vorgesehenen Gesprächspartner und Chef-Lobbyisten der Autobranche, zu einer ihrer Streikdemos ein. Die Absage der Jugendlichen ist ein starkes Signal und dürfte mehrere Hintergründe haben. Das Fass zum Überlaufen brachte die Ausladung des Frankfurter Oberbürgermeisters Peter Feldmann. Dieser war nach eigenen Angaben auf Grund einer geplanten kritischen Eröffnungsrede von der Messe ausgeschlossen wurden. Darüber hinaus dürfte den Schülern aber auch aufgegangen sein, dass sie nur das grüne Feigenblatt in der Selbstinszenierung der Autokonzerne gewesen wären. Man kennt das: Die Unternehmen betonen Dialogbereitschaft, vereinnahmen Kritik und Protest, kommunizieren nach außen die Bedeutung von Umweltschutz und die eigenen Bemühungen dafür - real ändern sie jedoch nichts. Offenbar ist die Geduld mit dieser Praxis jedoch nun am Ende.
Die diesjährige Auto-Messe ist dabei schon jetzt Symbol eines Niedergangs. Über 30 Aussteller haben ganz abgesagt, Mattes gab nach der Absage von FFF seinen Rücktritt bekannt. Zahlreiche Klimaaktivisten werden am Wochenende weiter Druck machen. Sie haben verstanden, dass eine ökologische Transformation nicht mit der aktuellen Autoindustrie, sondern nur gegen sie und ihre Fürsprecher in der Regierung zu erreichen ist. Die klimagerechte Zukunft gehört den Fahrrädern, Zügen, einem massiv ausgebauten und für alle zugänglichen öffentlichen Nahverkehr. Vielleicht wird es noch ein paar Elektro-Autos geben, zumindest wenn der Branche die Umstellung rechtzeitig gelingt. Um sicherzugehen, sollte die Klimabewegung die Vergesellschaftung der Autoindustrie anstreben.
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