Praktisch und gefährlich

Ulrike Henning über die allmähliche Verfüllung des Lebens mit Plastik.

  • Ulrike Henning
  • Lesedauer: 1 Min.

Plastik ist praktisch: Auslegware und alle möglichen Textilien daraus lassen sich einfach reinigen. Outdoor-Klamotten sind dicht und Windeln auch. Trinkflaschen zerspringen nicht beim Herunterfallen und sind leicht. Lebensmittel lassen sich damit super verpacken. Kleinste Kunststoffpartikel machen als Binde- und Füllmittel Kosmetik und Waschpulver noch nützlicher. Nicht zu vergessen das schöne bunte Spielzeug aus Plastik!

Plastik ist aber nicht nur praktisch, sondern macht sich überall dort breit, wo es gar nicht hingehört. Eben nicht nur in Fischen und am Meeresgrund oder im arktischen Eis. Die menschengemachten Kunststoffe und ihre Rückstände kehren zum Menschennachwuchs zurück. Kaum im Kita-Alter, sind die Jüngsten schon mit einer Grunddosis versehen, die in Blut- und Urinproben nachweisbar ist, und zwar nicht zu knapp.

Die Verbraucher werden mit dem Berg meist bunter und oft billiger Massenartikel allein gelassen. Was gehört warum verboten oder sollte gemieden werden? EU- und nationale Behörden lassen sich Zeit. Es dauert Jahre, bis bestimmte Stoffe vom Markt genommen werden. Einige von ihnen wirken wie Hormone, sie könnten die Fruchtbarkeit stören oder Krebs auslösen. Aber nichts genaues weiß man nicht, etwa zu Grenzwerten. Die Kunststoffe werden ja immer besser - und sie sind so praktisch!

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.