Italienische Rechte gewinnt Regionalwahl in Umbrien

Lega-Politikerin wird mit 57,55 Prozent der Stimmen neue Präsidentin der nördlich von Rom gelegenen Region

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Perugia. Die in Rom seit September regierenden Parteien der linken Mitte haben bei einer Regionalwahl in Italien eine empfindliche Niederlage erlitten. Nach den vom Innenministerium am Montagmorgen veröffentlichten Zahlen kam die Lega-Politikerin Donatella Tesei, die auch von anderen Parteien des rechten Lagers unterstützt wurde, in Umbrien auf 57,55 Prozent. Sie wird damit neue Präsidentin der nördlich von Rom gelegenen Region. Der gemeinsame Kandidat von Fünf-Sterne-Bewegung und Sozialdemokraten (PD), der parteilose Unternehmer Vincenzo Bianconi, landete mit 37,48 Prozent abgeschlagen auf Platz zwei.

Das Ergebnis gilt als eine Schwächung der Regierung von Ministerpräsident Giuseppe Conte. Sterne und PD hatten sich im Spätsommer zu einer neuen Koalition zusammengefunden, nachdem das Bündnis der Sterne mit der rechten Lega zerbrochen war. Bei der Wahl in Umbrien traten die früher verfeindeten Parteien erstmals mit einer gemeinsamen Liste an. Umbrien galt bisher als »rote« Region, wo die Linke seit Jahrzehnten den Regierungschef stellte. Lega-Chef Matteo Salvini sprach am Sonntagabend von einer »historischen Tat«.

Obwohl in Umbrien nur knapp 1,5 Prozent der italienischen Bevölkerung lebt, war der Regionalwahl nach dem Regierungswechsel in Spätsommer große Bedeutung zugemessen worden. Sie wurde um ein Jahr vorgezogen, nachdem die frühere PD-Regionalpräsidentin wegen eines Skandals im Gesundheitswesen zurückgetreten war.

Bis Ende 2020 stehen in Italien acht weitere Regionalwahlen an. Die Koalition in Rom ist schon jetzt in vielen Punkten zerstritten. Die Legislaturperiode des nationalen Parlaments dauert regulär bis 2023. In nationalen Umfragen liegt die Lega des früheren Innenministers Salvini weit vorne. dpa/nd

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