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Oft ist in den Feuilletons die Rede vom »Verlust der Scham«, der wohl auch eine Folge der Selbstüberschätzung des sich mittlerweile im Stundentakt narzisstischer gebärdenden Einzelnen und des allgegenwärtigen und nicht mehr abzustellenden räudigen Internetgeplappers ist. Jedes noch so armselige Würstchen hält sich heute für eine Art hyperschlauen Supertopchecker: Internetkommentatoren, die ihre wirren Schimpf- und Hasstextbausteine in Versalien schreiben und mit zahlreichen Ausrufezeichen versehen; Menschen, die in Bus und Bahn in schreiender Lautstärke telefonieren; Supermarktkunden, die ihren Kinderwagen wie eine Nahkampfwaffe verwenden und ihn anderen bei jeder Gelegenheit triumphierend in die Kniekehlen rammen. Man kennt das. Es sind Anzeichen des entfesselten Spätkapitalismus. Und dabei ist von jenen Barbaren, die ihre Spaghetti vor dem Verzehr mit dem Messer kleinschneiden, an dieser Stelle noch nicht einmal die Rede! tbl
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