Zehntausende landen bei Jobverlust direkt in Hartz IV

Zehn Prozent der Arbeitslosen müssen aufstocken / 50.000 leben in Westdeutschland und etwa 20.000 im Osten

  • Lesedauer: 1 Min.

Augsburg. Zehntausende sozialversicherte Beschäftigtelanden trotz Anspruchs auf reguläres Arbeitslosengeld bei Jobverlust direkt in der Hartz-IV-Absicherung. Wie die »Augsburger Allgemeine« berichtet, haben durchschnittlich zehn Prozent der stellensuchenden Arbeitslosen einen so geringen Anspruch auf Arbeitslosengeld, dass die Unterstützung auf Hartz-IV-Niveau aufgestockt werden muss. Das geht dem Blatt zufolge aus einer Auswertung der Bundesagentur für Arbeit im Auftrag der Bundestagsfraktion der LINKEN hervor. Bundesweit betroffen sind demnach 69.209 Arbeitslosengeld-I-Bezieher. Davon lebten rund 50.000 in Westdeutschland und etwa 20.000 im Osten der Republik.

»Immer weniger Menschen profitieren von der Schutzfunktion der Arbeitslosenversicherung«, sagte die stellvertretenden Fraktionsvorsitzende der LINKEN, Susanne Ferschl. Trotz teilweiser jahrelanger Zahlungen in die Arbeitslosenversicherung landeten die Betroffenen direkt oder nach spätestens zwölf Monaten »im Sanktionsapparat Hartz IV«, kritisierte Ferschl. »Wer jahrelang gearbeitet und Beiträge gezahlt hat, muss auch länger vom Schutz profitieren.« Der Anteil der sogenannten Aufstocker beim Arbeitslosengeld liege jedoch seit 2007 trotz des Rückgangs der Arbeitslosenzahlen unverändert bei zehn Prozent. Das Problem seien viel zu niedrige Löhne in einigen Branchen, so die Politikerin. epd/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal